Stammheim zeigt Abtswinder Reserve die Grenzen auf

TSV Abtswind II – SV Stammheim 0:3 (0:1)

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Es herrschten stürmische Zeiten in der Abtswinder Kräuter Mix Arena, wo sich die Kreisliga Truppe von Patrick Gnebner und Robert Brenner am Sonntagnachmittag mit dem SV Stammheim duellierte. Sturmtief „Herwart“ sorgte mit seinem heftigen Wind dafür, dass die Akteure mit ungewohnten Bedingungen zurechtkommen mussten. Letztlich sollten aber nur die Gäste diese Bedingungen beherrschen, so wie auch das gesamte Spiel.

Die Begegnung gegen den SV Stammheim auf eigenem Terrain symbolisierte für unsere zweite Mannschaft den Aufgalopp in eine entscheidende Woche mit drei Spielen. In dieser Woche würde sich zeigen, ob die Abtswinder Jungs den Anschluss an die Tabellenspitze herstellen können oder doch nur mit einem Platz im Mittelfeld der Kreisliga vorliebnehmen müssen. Der Auftakt in diese wegweisende Woche ging aber mal so richtig in die Hose!

Mit dem Trainer-Duo Gnebner und Brenner in der Innenverteidigung und einer offensiven Grundeinstellung gingen die Abtswinder in die Partie. Doch schon ab dem Anpfiff an war davon wenig zu sehen. Man kämpfte nicht nur mit dem störenden Gegenwind, der nicht einmal Befreiungsschläge zuließ, sondern auch gegen einen robusten, zweikampfstarken und spielerisch ansehnlichen Gegner. Stammheim kontrollierte die Partie überwiegend, wohingegen sich der Gastgeber auf das Verteidigen und den einen Moment für einen schnellen Konter besinnte.

Der Gast aus Stammheim hatte sodann auch schon nach zwei Minuten die erste Torgelegenheit, als Manuel Reusch ohne zu zögern aus gut und gerne 20 Metern abzog und die Kugel an die Latte hämmerte. Weitere Chancen zur Führung hatte Stammheim insbesondere in Person vom Denker und Lenker Frank Wirsching , den stets agilen Patrick Hartmann und der Sturmspitze Matthias Hübner. Sobald sich einmal Räume boten, kombinierte Abtswind aber auch gefällig nach vorne.

Eine sogenannte „100 %-ige“ besaßen die Hausherren in der 21. Spielminute, als Jona Riedel nach einer Balleroberung Aljoscha Keßler fand. Dieser legte den Ball in den Lauf des aufgerückten Außenverteidigers Markus Golombek, der mit seinem Schuss aus halbrechter Position am Gästeschlussmann Marcel Klein scheiterte. Der abprallende Ball erreichte Patrick Hock, der diesen aus wenigen Metern nur an die Unterkante der Latte und nicht ins leere Tor beförderte. Der anschließende Kopfball von Julian Beßler wurde schließlich von einem Verteidiger vor der Torlinie geklärt.

Die Abtswinder Führungsmöglichkeit gab der Mannschaft von Patrick Gnebner aber widererwartend keinen frischen Impuls, sondern wurde von Stammheim mit wütenden Angriffen beantwortet. Nach 26 Spielminuten war es mit der weißen Weste des TSV-Keepers Wellmann geschehen. Frank Wirsching bediente mit einem Steilpass den in Position gelaufenen Patrick Hartmann. Bedauerlicherweise fälschte Erik Köhler, der mit letztem Einsatz das Schlimmste verhindern wollte, die Kugel ins eigene Tor ab. Nach dem Gegentor galt die Abtswinder Konzentration auf Schadensbegrenzung und das Vermeiden weiterer Gegentreffer.

In der Halbzeit nahmen sich die Abtswinder vor, den nunmehr von hinten wehenden Wind zu nutzen, um die Stammheimer in der eigenen Hälfte einzuschnüren und mit dominanter Spielanlage die Partie zu drehen. Dieses Vorhaben ließ sich auch gut an, als sich nach dem Wiederanpfiff Christoph Kniewasser die Möglichkeit bot, im 1-gegen-1 mit dem Gästeschlussmann Klein den Ausgleich zu erzielen. Doch auch in diesem Duell behielt der Stammheimer die Oberhand, der ebenso den Nachschuss entschärfen konnte. Es sollte die letzte große Torgelegenheit für Abtswind bleiben.

Denn Stammheim spielte auch im zweiten Durchgang die erste Geige und zwang trotz des Gegenwindes die Gastgeber in die Defensive. Die Vorentscheidung zugunsten Stammheims besorgte Manuel Reusch in der 65.Minute nach einem Eckball per Kopf; eine von vielen Szenen, in denen die Abtswinder die Windproblematik nicht beherrschten und nur staunende Beobachter des Geschehens waren. Zehn Minuten später machte Patrick Hartmann mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Toreck endgültig den Deckel auf die Abtswinder Niederlage.

Ein Aufbäumen folgte nämlich nicht mehr, da man sich dem Schicksal ergeben hatte. In weniger als 48 Stunden reisen die Abtswinder Mannen zum Nachholspiel nach Wülfershausen, wo man tunlichst Punkte mitnehmen muss, um sich zumindest von den Abstiegsrängen zu distanzieren; mehr ist tabellarisch aktuell leider nicht drin, denn die gesteckten Ziele sind insoweit vom Winde verweht…

Das Spiel im Überblick:

TSV Abtswind II: Eduard-Alin Wellmann – Erik Köhler, Johannes Knorr, Christoph Kniewasser, Jona Riedel, Patrick Gnebner, Markus Golombek, Aljoscha Keßler, Patrick Hock, Julian Beßler, Robert Brenner. Einwechselspieler: Tobias Holzberger, Michael Rügamer, Johannes Primus.
SV Stammheim: Marcel Klein – Benjamin Pilz, Philipp Seißinger, Stefan Wieland, Magnus Wieland, Manuel Reusch, Alexander Schug, Patrick Hartmann, Frank Wirsching, Matthias Hübner, Fabian Benisch. Einwechselspieler: Patrick Müller, Markus Johnke, Patrick Moller.
Schiedsrichter: Lukas Weiß.
Zuschauer: ca. 50.
Gelbe Karten: Patrick Gnebner, Erik Köhler, Aljoscha Keßler (Abtswind II) – Fabian Benisch (Stammheim).
Gelb-Rote Karte: Aljosche Keßler (77.)
Tore: 0:1 Patrick Hartmann (26.), 0:2 Manuel Reusch (65.), 0:3 Patrick Hartmann (76.).

Hatte Abtswinds Führungstreffer auf dem Fuß, der dem Spiel möglicherweise eine andere Wendung gegeben hätte:
Patrick Hock