Trotz Überlegenheit bleibt nur ein Punkt

TSV Abtswind – TSV Karlburg 0:0

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Da wäre mehr drin gewesen: Gegen defensiv kompakte Karlburger kam der TSV Abtswind nicht über ein torloses Remis hinaus. Dabei bestimmte die Elf von Claudiu Bozesan die Partie über die gesamte Spielzeit, versäumte es aber aufgrund fehlender Zielstrebigkeit, aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. So mussten sich die Grün-Weißen mit einem Punkt zufrieden geben.

„Wir waren im letzten Drittel zu unpräzise“, resümierte Claudiu Bozesan auf der Pressekonferenz nach der Partie. Bis 25 Meter vor des Gegner Gehäuse hatte es ganz ansehnlich ausgesehen, was die Hausherren im zweiten Heimspiel der neuen Bayernliga-Saison zeigten. Doch durch die vielbeinige Karlburger Defensive war nur selten ein durchkommen. Einerseits, weil die Gäste sehr tief standen, andererseits, weil die Beine nach zwei Spielen mit fortlaufender Spieldauer merklich schwerer wurden. „Der Tank war nicht komplett aufgefüllt“, merkte auch Abwehrspieler Andreas Bauer an.

Dennoch übernahmen die Gastgeber von Beginn an die Initiative und suchten unermüdlich den Weg nach vorne. Vor allem Adrian Dußler, diesmal Kapitän für den abwesenden Michael Herrmann, hatte stets seine Füße im Spiel. Ferdinand Hansels Kopfball, der knapp vorbeiging (6.), legte er per Flanke auf, Severo Sturm bediente er per Eckball. Diesmal parierte Marvin Fischer-Vallecilla stark (12.). Ali Kollers Versuch, erneut nach Adrian Dußlers Eckball, landete im Fangzaun (27.). Wenig später vergab Max Wolf nach Ferdinand Hansels Hereingabe (32.).

Abtswind hatte vor dem Seitenwechsel ein klares Chancenplus, hatte aber auch Glück beziehungsweise einen starken Felix Reusch zwischen den Pfosten. Der Schlussmann entschärfte bravourös, als Marco Kunzmann drei Meter vor ihm frei zum Kopfball kam. Jan Martin hatte ihn von rechts stark bedient (24.). Es war die einzige nennenswerte Möglichkeit der Gäste, die sich nach dem Seitenwechsel ausschließlich auf die Defensive konzentrierten, schlicht weil nach zwei Partien, in denen Karlburg überraschend vier Zähler holte, die Kraft fehlte.

Die Hausherren schienen hingegen an den ordentlichen ersten Durchgang anzuknüpfen. Frank Hartlehnert prüfte Marvin Fischer-Vallecilla nach wenigen Minuten (48.). Viel Erquickendes sollte allerdings nicht mehr folgen, mit zwei Ausnahmen: Roman Hartleb zwang den Karlburger Keeper nach einer guten Stunde zu einer Parade (63.). Sechs Minuten später fehlte Ferdinand Hansel ein Meter. Frank Hartlehnert hatte dem Angreifer das Leder in den Rücken gespielt, der keinen Druck hinter den Ball bekam und Marvin Fischer-Vallecilla knapp vor der Linie parierte (69.).

Zu allem Überfluss sah Severo Sturm nach einem Foul an Andreas Köhler in der Schlussphase die Rote Karte (85.). Danach drängten die Hausherren nochmals auf den Siegtreffers. Mehr als Roman Hartlebs Versuch nach einer Dußler-Ecke kam aber bei den Bemühungen der Heimelf nicht mehr heraus. „Wir hatten sehr viel Ballbesitz, Karlburg stand sehr tief und kompakt. Wir haben immer wieder versucht, mit langen Bällen hinter die Kette zu kommen, aber hatten kaum Möglichkeiten. Daher geht das Remis in Ordnung“, befand Claudiu Bozesan merklich enttäuscht.

Lange darf diese Enttäuschung aber nicht währen. Bereits am Dienstag geht es zum nächsten Auswärtsspiel in die Oberpfalz. Gegner dann um 18:30 Uhr ist der ASV Neumarkt. Natürlich freuen sich die Spieler wieder über Fans. Abfahrt am Wormser Platz ist um 15:00 Uhr.

Alexander Rausch

Das Spiel in der Statistik

TSV Abtswind: Reusch – Wolf, Bauer, Koller, Lorz (79. Riedel) –  Hartleb, Dußler –  Sturm, Groß, Hartlehnert (77. Ceraj) – Hansel.

TSV Karlburg: Fischer-Vallecilla – Winter, Fenske, Gobbo, Kübert (46. Bachmann), Martin, Wabnitz, Fries, Karle (46. Rösch), Kunzmann (66. Lambrecht), Jeni (73. Köhler)

Tore: keine

Gelbe Karten: Koller (25.), Hansel (29.), Wolf (82.) / Fries (52.), Wabnitz (58.), Köhler (83.).

Rote Karte: Sturm (85.).

Zuschauer: 240.

Schiedsrichter: Abieba (Nürnberg).

Die Stimmen zum Spiel:

Markus Köhler (Trainer TSV Karlburg): „Wir haben uns den Punkt heute erkämpft. Umso länger das Spiel gedauert hat, desto weniger konnten wir dagegenhalten. Aber die Jungs haben sehr großes Herz gezeigt und letztlich sehr wenige klare Torchanchen zugelassen. Es ist ein gewonnener Punkt. Hier etwas mitzunehmen, vor allem nach dieser Woche, ist eine super Sache. Zudem sind wir in der ersten Woche nun ohne Niederlage geblieben. Allerdings war deutlich zu spüren, welche Kräfte diese Woche gekostet hat, besonders mental. Deshalb bin ich sehr stolz auf die Mannschaft.“

Andreas Bauer (Spieler TSV Abtswind): „Das Ergebnis ist eine Enttäuschung. Wir hatten uns drei Punkte erhofft. Wir haben allerdings das Spiel vom Mittwoch noch gemerkt. Der Tank war nicht komplett aufgefüllt. Der letzte Pass war heute zu ungenau. Bis zum letzten Drittel haben wir es ganz gut gemacht. Vor dem Tor waren wir dann zu unpräzise. Jetzt versuchen wir, in Neumarkt die drei Punkte zu holen und positiv nach vorne zu blicken.“

Das Stenogramm zum Spiel im Liveticker.

Wahl zur Elf der Woche beim Fußballportal Fupa: Für Abtswind abstimmen.

Einen ausführlichen Spielbericht mit Stimmen und Bildern gibt es auf anpfiff.info.