Mächtig Diskussionsstoff an der Mainaustraße

Würzburger FV – TSV Abtswind 0:1 (0:0).

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Der TSV Abtswind hat den vierten Sieg in Folge eingefahren. In einem hitzigen Nachbarschaftsduell beim Würzburger FV siegte die Elf von Claudiu Bozesan verdient mit 1:0 (0:0). Den entscheidenden Treffer erzielte Roman Hartleb nach 69 Minuten. Allerdings sorgte dieser, wie auch viele andere Szenen des Spiels, für reichlich Diskussionsstoff. Letztlich mussten sich die Abtswinder vorwerfen, die Partie nicht deutlicher für sich entschieden zu haben.

Drei Siege feierten die Grün-Weißen zuletzt, wurden dann aber vom doppelten Wintereinbruch eingebremst. Sowohl die Partie gegen den TSV Großbardorf als auch das Duell gegen den SC Feucht fielen dem Wetter zum Opfer. Dementsprechend motiviert, wie auch Pascal Henninger gegenüber der regionalen Presse äußerte, ging die Bozesan-Elf in das Duell am Ostersamstag. Das Hinspiel hatten die Abtswinder gegen die abstiegsbedrohten Zellerauer souverän mit 3:0 für sich entschieden.

Sturm lässt frühe Führung liegen

Zuletzt hatten sich die Würzburger aber gefangen und waren mit fünf Punkten aus vier Spielen über den ominösen Strich geklettert. Diese Serie wollten sie weiter ausbauen und hatten in Moritz Lotzen die erste Freistoßchance. Aber der Ball landete in der Mauer (6.). Die Gastgeber hatten durch Gudmundur Hafsteinssons Kopfball (11.) und den Schussmöglichkeiten durch Moritz Lotzen (13.) und Essa Ganes (17.) leichte Chancenvorteile, die beste Gelegenheit hatten aber die Abtswinder. Nach einem hohen Ball tauchte Severo Sturm völlig blank vor FV-Keeper André Koob auf, der glänzend parierte (8.). „Das war eine Riesenchance, die wir eigentlich zur Führung nutzen müssen“, haderte TSV-Coach Claudiu Bozesan.

Die Hausherren blieben auch in der Folge engagiert und hatte durch Nico Kuß und Essa Ganes zwei weitere Abschlüsse, die aber beide geblockt wurden (31.). Auf der anderen Seite setzte Max Hillenbrand einen der wenigen zielstrebigen Abtswinder Konter zu zentral an (36.), so dass es ohne Tore in die Kabinen ging. Ein Zwischenergebnis, mit dem auch der TSV-Übungsleiter einverstanden war: „Das 0:0 zur Pause ging völlig in Ordnung. Beide Teams haben versucht, offensive Akzente zu setzen.“

Dußler scheitert vom Punkt

Ähnlich ereignislos wie die letzten Minuten der ersten Hälfte verliefen auch die Anfangsminuten des zweiten Durchgangs. Beide Teams lieferten sich einen ausgeglichenen Kampf, ohne jedoch offensiv gefährlich zu werden. Das änderte sich dann aber nach einer knappen Stunde, als Ferdinand Hansel im Strafraum von David Drösler gefoult wurde. Adrian Dußler legte sich das Leder zurecht, scheiterte aber am rechten Pfosten (59.).

Abtswind hellwach und Hartleb trifft

Nachdem Roman Hartleb freistehend drüberzielte (60.), war es wiederum der Würzburger Schlussmann, der erst gegen Severo Sturm parierte und dann auch noch den Nachschuss gegen Ferdinand Hansel hielt (61.). Die Abtswinder Führung wäre mittlerweile verdient gewesen und fiel wenig später auch. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf setzte Severo Sturm Ferdinand Hansel perfekt in Szene. Der scheiterte zwar erneut an André Koob, doch Roman Hartleb drückte das Leder über die Linie (69.).

Doch der Treffer erhitzte die Gemüter der Würzburger. Bei der engen Einwurfentscheidung hatte Schiedsrichter Philipp Ettenreich gepfiffen, um anzuzeigen, welches Team einwerfen darf. Daraufhin spielten einige Spieler der Heimelf nicht mehr weiter, weil sie dachten, das Spiel sei unterbrochen. Heftige Proteste waren die Folge, der Treffer hatte aber auch nach diesen weiterhin Bestand. Und die Wut der Blauen war auch in den Folgeminuten noch nicht verflogen. Nachdem bereits Moritz Lotzen mit Gelb-Rot vorzeitig vom Feld musste, grätschte Fabio Bozesan Marko Korene an der Seitenlinie von hinten rüde um und sah ebenfalls den Roten Karton (77.).

Überzahl nicht ausgenutzt

In doppelter Überzahl waren es jedoch die Gastgeber, die durch Gudmundur Hafsteinsson die dicke Chance zum Ausgleich hatten. Aber Felix Reusch parierte stark (83.). Die Würzburger schnupperten nochmals am Punktgewinn. „Wir müssen nach den Platzverweisen des Gegners ruhiger spielen und den zweiten Treffer nachlegen“, bemängelte Claudiu Bozesan und meinte damit wohl auch Marko Korene (90.+4) und Alex Beier (90.+7), die in der Nachspielzeit die Entscheidung leichtfertig vergaben.

Letztlich feierten die Grün-Weißen in einem hitzigen Spiel mit drei Hinausstellungen und zehn Verwarnungen einen verdienten Sieg an der Mainaustraße. Den vierten in Folge. Mit nunmehr satten 41 Punkten steht der TSV weiterhin auf Rang Neun und empfängt am kommenden Samstag mit dem ASV Cham den nächsten Abstiegskandidaten. Anpfiff ist um 16:00 Uhr in der Kräuter-Mix-Arena.

Das Spiel in der Statistik

Würzburger FV: Koob – Drösler, Reinhart (73. Conte), Wagner (89. Tuda), Michel, Lotzen, Imgrund, Kuß (57. Gehret), Ganes, Schäffer (73. Bozesan), Hafsteinsson.
TSV Abtswind: Reusch – Henninger, Koller, Herrmann, Steinmann, Hansel (90. Beier), Hartleb, Sturm (87. Wolf), Hillenbrand (72. Korene), Groß, Dußler (63. Gutheil).

Tor: 0:1 Hartleb (69.).
Gelbe Karten: Lotzen (29.), Ganes (52.), Koob (70.), Michel (75.), Gehret (76.), Tuda (90.+9) / Henninger (6.), Hillenbrand (25.), Groß (30.), Reusch (90.+9).
Gelb-Rote Karten: Lotzen (67.), Gehret (90.+5).
Rote Karte: F. Bozesan (77.).
Zuschauer: 395.
Schiedsrichter: Ettenreich (Zusamaltheim).

Einen ausführlichen Spielbericht gibt es zudem auf dem Internetportal anpfiff.info.