Abtswind verspielt dritten Sieg in Folge

ASV Neumarkt – TSV Abtswind 3:3 (1:2)

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Frustriert standen die Kicker des TSV Abtswind nach dem Spiel im Mannschaftskreis als Trainer Mario Schindler zu ihnen sprach. Sie wussten selbst, dass im Spiel gegen den Tabellenletzten mehr drin gewesen wäre als ein Unentschieden. Nach den guten Leistungen in den beiden letzten Heimspielen folgte zwar ein Torspektakel gegen den ASV Neumarkt, doch leider trafen beide Mannschaften gleich oft ins Schwarze.

Von Beginn an brauchten die Gäste aus Abtswind einige Minuten, um ins Spiel zu kommen. Das Schlusslicht der Bayernliga Nord fasste sich ein Herz und spielte munter nach vorne, was bereits in der 10. Spielminute belohnt werden sollte: Neumarkts Angreifer Johannes Roth nutzte den Zustand der Schläfrigkeit des Abtswinder Abwehrverhaltens und traf von der Strafraumkante zum 1:0. Von dem Tor ließen sich die Schützlinge von Mario Schindler nicht aus der Ruhe bringen, sondern wachten nun erstmals auf. Philipp Hummel entwischte seinem Gegenspieler und umkurvte den Torhüter, der ihn zu Fall brachte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Adrian Graf sicher zum 1:1 (12.). Der Ausgleich gab den Gästen Rückenwind, die nun das Spiel immer besser in den Griff bekamen und immer wieder mit ihren schnellen Außenbahnspieler durchbrachen. Lediglich der letzte Pass oder die letzte Flanke waren oft zu ungenau, um weitere Treffer nachzulegen.

Die schnelle Antwort auf den Rückstand: Philipp Hummel holt den Elfmeter zum 1:1 raus.

Doch nach einer guten halben Stunde drehte sich das Ergebnis vollständig: Mathias Brunsch servierte einen gefühlvollen Flugball in die Spitze, den Adrian Dußler per Kopf in den Lauf von Philipp Hummel verlängerte. Dieser behauptete sich im Laufduell gegen seinen Gegenspieler und hob den Ball elegant über den herauseilenden Keeper hinweg (31.). Von der Heimelf kam offensiv bis zur Pause nichts mehr und lediglich die Ungenauigkeit der Abtswinder Aktionen auf dem schwer bespielbaren Platz hielten den ASV Neumarkt im Spiel. Im zweiten Durchgang nutzte dieser dann seine Chance: Nach einem unglücklichen Missverständnis vor dem eigenen Strafraum war es erneut Johannes Roth, der mit einem satten Schuss vom Sechzehner den Ausgleich erzielte (55.). Doch selbst davon ließen sich die Gäste nicht beeindrucken und konterten den Treffer erneut schnell. Christopher Lehmann eroberte den Ball tief in der gegnerischen Hälfte, setzte zum Solo über den linken Flügel an und servierte den Ball pfannenfertig in die Mitte, wo Max Hillenbrand vollendete (58.).

In der letzten halben Stunde des Spiels gelang es dem TSV Abtswind nicht den Deckel draufzumachen, obgleich die Möglichkeiten vorhanden waren. Shawn Hilgert setzte einen Schuss nach Flanke knapp vorbei, Jürgen Endres` Schuss landete auf dem Tor und eine 2-gegen-1-Situation vertändelten Nicolas Wirsching und Jürgen Endres im gegnerischen Strafraum. Hinzu kamen einige fragwürdige Abseitsentscheidungen, wo Abtswinder Angreifer auf das Tor zusteuerten. So kam es wie es kommen musste, der Tabellenletzte warf in den Schlussminuten alles nach vorne und kam zu Torchancen. Nachdem ein Neumarkter Angreifer aus kurzer Distanz an der Latte scheiterte prallte der Ball zurück ins Feld, Panagiotis Iatrou war zur Stelle und erzielte den 3:3-Ausgleich.

Sie waren kaum zu halten: Abtswinds Außenspieler (hier Max Hillenbrand) konnten oft durchbrechen, nur die Chancenauswertung war nicht optimal.

In den verbliebenen fünf Minuten wurde es dann richtig hektisch: Erst segelte ein gefährlicher Ball durch den Abtswinder Fünfmeterraum, dann stellte das Schiedsrichtergespann Shawn Hilgert mit einer glatten roten Karte vom Platz, nachdem dieser rüde gefoult wurde: Der Schiedsrichter hatte ein Ausschlagen gesehen. Und jene drei Unparteiischen sollten noch ein weiteres Mal im Mittelpunkt stehen: Es lief bereits die Nachspielzeit, nach einer abgewehrten Freistoßflanke brachte Adrian Dußler den Ball erneut ins Zentrum, wo Neumarkts Keeper den Ball am Fünfer fallen ließ. Jürgen Endres schaltete am schnellsten, legte den Ball quer auf Adrian Graf, der den kurz umjubelten Siegtreffer schoss. Warum kurz? Der Schiedsrichterassistent hatte eine Abseitsstellung erkannt – erneut eine äußerst fragwürdige Entscheidung, wenn man sich die Wiederholung auf sporttotal.tv anschaut. Auch wenn diese Szene im Nachhinein enorm bitter war, war es bis auf in der hektischen Schlussphase eine gute Leistung des Gespanns und die Jungs von Mario Schindler dürfen sich zurecht ärgern, weil sie nicht an die guten Leistungen der letzten Partien anknüpfen konnten.

Das Spiel in der Statistik:

ASV Neumarkt: Martin Bachner – Alexander Moratz, Danial Haubner, Florian Hausner, Sebastian Semmler (84. Marc Müller)  – Marc Eger (71. Selim Mjaki) , Markus Smarzoch, Panagiotis Iatrou, Daniel Pandel (Simon Alexendru Lungu) – Johannes Roth, Christian Bulinger.
TSV Abtswind: Florian Warschecha – Max Wolf, Adrian Graf, Mathias Brunsch, Michael Herrmann – Christopher Lehmann (76. Frank Hartlehnert), Jonas Wirth (62. Shawn Hilgert), Adrian Dußler, Nicolas Wirsching, Max Hillenbrand – Philipp Hummel (61. Jürgen Endres).
Schiedsrichter: Alexander Arnold (Waldberg); Assistenten: Konstantin Schaab, Nikita Kolodeznyj.
Zuschauer: 200.
Gelbe Karten: Marc Eger, Panagiotis Iatrou (ASV Neumarkt); Philipp Hummel (TSV Abtswind).
Rote Karte: Shawn Hilgert (TSV Abtswind, 89., Unsportlichkeit).
Tore: 1:0 Johannes Roth (10.); 1:1 Adrian Graf (12.; Foulelfmeter); 1:2 Philipp Hummel (31.); 2:2 Johannes Roth (55.); 2:3 Max Hillenbrand (58.); 3:3 Panagiotis Iatrou (86.).

Das Stenogramm zum Spiel im Liveticker. https://bit.ly/2VHcgas

Wahl zur Elf der Woche beim Fußballportal Fupa: Für Abtswind abstimmen. https://bit.ly/2KzmCb8

De Jubel war groß aber kurz: Adrian Graf´s 4:3 in der Nachspielzeit wurde wegen vermeintlichem Abseits aberkannt.