Nach der Niederlage in Weiden
Eichstätt muss ebenfalls gewinnen

Nach der 0:1-Niederlage in Weiden ist das eingetreten, was die Abtswinder Fußballer unbedingt vermeiden wollten. Nämlich dass sie am letzten Spieltag noch um den Klassenerhalt bangen müssen. Um aus eigener Kraft die Bayernliga zu halten, braucht es jedoch einen Sieg im letzten Saisonspiel. Und das bestreiten die Jungs von Thorsten Götzelmann ausgerechnet gegen den Tabellenführer aus Eichstätt, der ebenfalls gewinnen muss, um Meister zu werden.
Schwache erste Hälfte in Weiden
Guter Dinge waren die Grün-Weißen am vergangenen Samstag nach Weiden gereist. Schließlich hatten sie vor Wochenfrist gegen den TSV Karlburg ihren ersten Sieg in diesem Kalenderjahr eingefahren und damit den Vorsprung auf die Relegationsplätze auf fünf Zähler ausgebaut. Doch anknüpfen konnten sie an die gute Leistung gegen das mittlerweile abgestiegene Schlusslicht nicht. Im Gegenteil: Die Abtswinder zeigten eine erschreckend schwache erste Halbzeit.
„Wir hatten vorher klar besprochen, was sie auszeichnet: Sie spielen dynamisch, mit viel Power und Wucht. Wir haben dem aber nahezu nichts entgegengesetzt“, war Thorsten Götzelmann vom Auftritt seiner Elf enttäuscht. Mit dem 0:1-Rückstand – Igli Cami hatte nach 18 Minuten getroffen – waren die Gäste noch gut bedient. Die Weidener waren ganz klar Herr im eigenen Haus, und dass, obwohl sie den Klassenerhalt bereits sicher hatten. Bis auf Jonas Enzmanns Abschluss nach gutem Konter blieben die Grün-Weißen offensiv blass.
Leistungssteigerung nach der Pause und Hoffnung für das Eichstätt-Duell
Verbessert kamen sie dann zwar aus der Kabine, Gefahr strahlten sie aber weiterhin kaum aus. Lediglich Felix Schmitt, der nach einem Lehrmann-Freistoß verpasste, und Adrian Dußler, der einen Freistoß aus 18 Metern drübersetzte, bot sich die Chance zum Ausgleich. „Wir haben auf Augenhöhe agiert, haben mitgespielt. Die Jungs haben alles reingeschmissen. Allerdings hatten wir kaum Tormöglichkeiten“, resümierte der Übungsleiter, der aus den zweiten 45 Minuten in der Oberpfalz dennoch Hoffnung schöpft.
Denn die hätten gezeigt, dass die Seinen gegen spielstarke Gegner mithalten können, wenn sie sich entsprechend präsentieren. Und das müssen sie nun ausgerechnet gegen den Tabellenführer aus Eichstätt. Der gastiert nämlich am letzten Spieltag in der Kräuter Mix Arena und braucht selbst zwingend einen Sieg, um aus eigener Kraft Meister zu werden. Der VfB vergab nämlich seinerseits den ersten Matchball und verlor gegen den ASV Cham. Damit rückten die Eltersdorfer dem Tabellenführer bis auf einen Zähler auf die Pelle.
Erstmals Druck auf dem Kessel
Dennoch sind die Oberbayern seit der Winterpause das heißeste Team der Bayernliga. 28 Punkte holten die Schützlinge von Dominik Rühl in zwölf Partien. Die Grün-Weißen im gleichen Zeitraum in zwei Duellen weniger nur acht. Erstmals seit den ersten Saisonwochen besteht somit am Samstag die Gefahr, dass die TSV-Kicker auf einen Relegationsrang rutschen. Erstmals ist also richtig Druck auf dem Abtswinder Kessel.
Vor allem offensiv haperte es zuletzt. Nur zehn Treffer – vier davon gegen Karlburg – erzielten die Götzelmann-Jungs in diesem Kalenderjahr. Offensiv drückt also der Schuh. Die Verletzungen Matthias Wächters und Tizian Hümmers oder die mehrmaligen Ausfälle Felix Schmitts schlagen deutlicher zu Buche als erhofft. Dennoch glaubt der Übungsleiter felsenfest an ein gutes und reguläres Ende der laufenden Spielzeit: „Ich habe vor Wochen schon gesagt, dass wir am letzten Spieltag gegen Eichstätt gewinnen, auch wenn die Konstellation damals noch nicht absehbar war. Ich traue es der Truppe absolut zu, wenn wir einen sehr guten Tag erwischen und unsere Leistung auf den Platz bringen.“
„Es soll wohl so sein“
Damit dass die Eichstätter noch nicht Meister sind und selbst noch den Dreier brauchen, hadert er indes nicht. „Beide Teams hatten es in der Hand, ihr Ziel vorzeitig zu erreichen. Daher soll es so sein und wir werden es annehmen“, so der Übungsleiter, der in VfB-Coach Dominik Rühl zudem auf einen alten Bekannten trifft. Beide arbeiteten gemeinsam bei der SpVgg Greuther Fürth im Nachwuchsbereich. Nun geht es gegeneinander um das Erreichen der eigenen Saisonziele. Denn den Fall auf den Relegationsplatz wollen beide verhindern – aus eigener Kraft.
Alexander Rausch
Das Spiel in der Statistik
SpVgg SV Weiden: Becic – Hoti (46. Bauer), Behnke, Zeitler, Vacek, Cami (76. Mittereder), Ruda, Göhlert, Hügel, Geiler (58. Kiener), Bytomski (64. Lang).
TSV Abtswind: Reusch, Hillenbrand, Arens (87. Seidu), Kuß, Zelenskiy, Bauer (25. Ursu, 80. Hümmer), Groß, Kapukiran (80. Forster), Dußler, Lehrmann, Enzmann (59. Schmitt).
Tor: 1:0 Cami (18.)
Gelbe Karten: Bytomski (62.) / Groß (56.).
Zuschauer: 412.
Schiedsrichter: Freund (Perlesreut).