Zittern trotz erwärmender erster Hälfte

DJK Schweinfurt – TSV Abtswind II 1:4 (0:3)

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Spiel eins in der Rückrunde der Kreisliga Schweinfurt Gruppe 1 führte Abtswinds zweite Garde zur DJK Schweinfurt, die bislang erstaunlicher Weise weit hinten in der Tabelle angesiedelt ist. Da seit Tagen Witterungsbedingungen mit Dauerregen und eisigen Temperaturen herrschten, denen die meisten Fußballbegegnungen der Region zum Opfer fielen, glaubte kaum einer daran, dass die Partie stattfinden werde. Doch die Hausherren hatten auf Ihrem weitläufigen Areal einen tauglichen Platz parat, sodass hier der Ball rollte. Abtswind bibberte dabei zunächst nur aufgrund der Temperaturen, musste aber im Verlauf der zweiten Spielhälfte trotz komfortabler Führung kurzzeitig um den Sieg bangen.

Es war irgendwie unwirklich, als der Tross der Abtswinder Reserve in der Umkleidekabine der DJK Schweinfurt zusammen kam. Man wusste, dass an diesem Sonntag kaum eine Partie ausgetragen wird. Man selbst musste aber nochmals die Schuhe schnüren, Wind und Wetter trotzen und weitere wichtige Punkte einfahren. Es war eine Einstellungssache für unsere Jungs; zum einen mussten die klimatischen Bindungen angenommen werden, zum anderen galt es den angeschlagenen Gegner, der eine Woche zuvor 0:6 gegen Stammheim unter die Räder kam, nicht zu unterschätzen.

Abtswind begann aber die Partie mit der bestmöglichen Konzentration und zeigte den Gastgebern von Beginn an die Grenzen auf. Diese kamen kaum in den Genuss des Ballbesitzes, da das Abtswinder Spiel zu dominant war. Man spricht in so einem Fall gerne von „Einbahnstraßenfußball“. Und diesen brachten die Gäste auch alsbald auf die – zumindest imaginäre – Anzeigetafel. Nach 9 Minuten köpfte Daniel Eberhardt zur Führung ein, ehe Patrick Gnebner und Julian Beßler nach blitzsauberen Angriffszügen auf 0:3 erhöhten.

Eine Handvoll ansehnlicher Spielzüge blieben in der Folge unbeendet, da sich die Abtswinder teils selbst im Wege standen und sich die Hausherren darüber hinaus zu keiner Zeit aufgaben, sondern trotz des Rückstandes aufopferungsvoll verteidigten. Diese kamen gegen Ende der ersten Halbzeit zu ersten eigenen Angriffen, ohne dabei aber den Kasten der Gäste in nennenswerte Gefahr zu bringen.

In der Halbzeitpause sah man angesichts der klaren Führung in zufriedene Abtswinder Gesichter; nur einer warnte vor allzu verfrühter Selbstsicherheit. Spielertrainer Patrick Gnebner prognostizierte energischere Hausherren, die nochmals alles versuchen werden, um die Partie zu drehen; und er sollte Recht behalten. Denn nach dem Seitenwechsel war die Abtswinder Selbstverständlichkeit wie weggewischt. Schweinfurt hingegen gewann plötzlich die Mehrheit der Zweikämpfe und beschäftigte die Gästeabwehr. Offensiv blieb Abtswind bei Kontern zwar stets gefährlich, doch zunächst ohne Erfolg.

Die 55. Spielminute hätte sodann den weiteren Verlauf der Begegnung  in eine andere Richtung lenken können, nämlich in eine entspannte Schlusshalbestunde für Abtswind. Nach Foul an Jona Riedel entschied die sichere Leiterin der Partei, Lisa Yaman, auf Strafstoß. Kapitän Daniel Kaminski scheiterte aber am DJK-Schlussmann Simon Schneider. Die Schweinfurter schlugen daraufhin die Kugel aus dem eigenen Strafraum heraus, ein Akteur wurde daraufhin auf Höhe der Mittellinie zu Fall gebracht. Die Hausherren spielten diesen Freistoß schnell aus und überrumpelten die unsortierten Gäste. Der Ball in die Spitze gelang zu Mauris Rüth, der mutterseelenalleine vor Abtswinds Tor auftauchte und zum 1:3 einschob.

Statt beruhigtem Zurücklehnen mussten die Abtswinder urplötzlich um den Sieg fighten, denn Schweinfurt hatte nun seine stärkste Phase. Dass es nicht noch enger wurde und die Gastgeber keine Gelegenheiten zum Anschlusstreffer bekamen, war einer doch sehr disziplinierten Arbeit der Abtswinder gegen den Ball geschuldet. Und vorne blieben ja noch die Konterchancen gegen mehr und mehr voll auf Offensive setzende Hausherren.

In der 70. Minute spielten sich die Abtswinder über den linken Flügel bis an die Grundlinie, mit dem Querpass fand Julian Beßler den im Zentrum lauernden Markus Golombek, der mit dem 4:1-Treffer die aufkeimende Hoffnung der Schweinfurter auf ein Comeback zunichte machte. Wenige Minuten später musste Erik Köhler bedauerlicher Weise humpelnd vom Platz, nachdem er einen stechenden Schmerz in der Oberschenkelmuskulatur verspürt hatte. Es ist zu befürchten, dass Abtswinds Mittelfeldmotor in den verbleibenden beiden Spielen des Jahres 2017 nicht mehr mitwirken kann.

Alles weitere war Warten auf den erlösenden Schlusspfiff und der Galopp in die warme Kabine gepaart mit dem zufriedenstellenden Gefühl der Spitzengruppe der Kreisliga einen Schritt näher heran gekommen zu sein. Nächste Woche kommt es dann in der heimischen Kräuter Mix Arena zum ultimativen Showdown gegen den Ligaprimus DJK Altbessingen, wo der erfolgreiche Weg bedingungslos fortgesetzt werden muss. Noch ist nicht Winterpause…

Das Spiel im Überblick:

DJK Schweinfurt: Simon Schneider – Alex Lobach, Markus Schoener, Sebastian Schuler, Steven Perry, Sascha Cäsar, Dominic Nastvogel, Mauris Rüth, Abdullah Rahimi, Markus Zink, Eduard Krüger. Einwechselspieler: Markus Rudolph, Florian Wohlfeil, Oliver Bobrich, Felix Zirkelbach, Serkan Akdemir, Nino Tresnak.
TSV Abtswind II: Eduard-Alin Wellmann – Daniel Eberhardt, Erik Köhler, Sven Gibfried, Christoph Kniewasser, Daniel Kaminski, Patrick Gnebner, Aljoscha Keßler, Julian Beßler, Jona Riedel, Robert Brenner. Einwechselspieler: Markus Golombek Patrick Hock, Bojan Tatic, Michael Rügamer.
Schiedsrichterin: Lisa Yaman
Zuschauer: ca. 40
Gelbe Karten: Florian Wohlfeil (Scheinfurt) – Jona Riedel (Abtswind II).
Tore: 0:1 Daniel Eberhardt (9.), 0:2 Patrick Gnebner (20.), 0:3 Julian Beßler (22.), 1:3 Mauris Rüth (56.), 1:4 Markus Golombek (70.).

Stetiger Antreiber und Balleroberer im defensiven Mittelfeld, der nunmehr leider verletzungsbedingt ausfällt: Erik Köhler