Mittelfeldspieler eröffnet eigenes Café
Bereits zwölf Saisontore auf dem Konto

Eigentlich ist Adrian Dußler dafür bekannt, das Spiel des TSV Abtswind zu lenken und seinen Mitspielern Bälle zu servieren. Seit einigen Wochen serviert er aber auch Kaffee und andere Köstlichkeiten. Denn Mitte März eröffnete der Mittelfeldspieler, zusammen mit seinem ehemaligen Mitspieler und besten Kumpel Pascal Jeni, das Café amis in der Würzburger Innenstadt. Der Betrieb ist unerwartet gut angelaufen. Und auch bei seinen Grün-Weißen soll nun gegen Neudrossenfeld endlich der Knoten platzen.
„Wir hatten schon öfter in der Vergangenheit darüber gesprochen, gemeinsam etwas zu machen. Wir fanden immer cool, etwas Eigenes aufzubauen“, berichtet Adrian Dußler über den losen Plan, mit Pascal Jeni ein eigenes Café zu eröffnen. Mit dem kickte er 2016/17 bei der Reserve der Würzburger Kickers zusammen und dann auch 2018/19 beim TSV Abtswind. Aktuell spielt der 27-Jährige beim Ligakonkurrenten TSV Karlburg. „Wir kennen uns schon sehr lange und sind mittlerweile sehr gut befreundet“, sagt Mittelfeldspieler. Schon das Kartenspiel „Partout“ hatten sie vor einigen Jahren zusammen entwickelt.
Schnelle Umsetzung und tiefsinniger Name
Nun machen sie also erneut beruflich gemeinsame Sache. „Wir hatten schon länger Ausschau gehalten. Da sich die Suche schwierig gestaltete, hatten wir die Pläne zunächst ad acta gelegt. Eher durch Zufall fand Pascal im November dann eine passende Location, die unseren Vorstellungen und unserem Konzept entsprach“, blickt Adrian Dußler zurück auf die Anfänge, die noch gar nicht so lange zurückliegen.
Beide hatten sich von anderen Lokalitäten inspirieren lassen, hatten somit klare Vorstellungen, wie ihr eigenes Café aussehen sollte. Das setzten sie nun Anfang des Jahres in die Tat um. Pascal Jeni, der schon in der Vergangenheit einschlägige Erfahrungen im Einrichtungs-Bereich gesammelt hatte, kümmerte sich vornehmlich um die Inneneinrichtung des neuen Café amis. Dabei war vor allem die Namensfindung keine leichte. „Wir haben lange hin- und herüberlegt, hatten viele Vorschläge auf der Liste. Aber der Name passt einfach. Wir sind beste Freunde. Dann soll das Café ein Ort sein, um sich mit Freunden zu treffen. Und wir wollen unsere Gäste wie Freunde empfangen“, erklärt Adrian Dußler, der selbst lediglich während seines Studiums über einige Monate in einer Bar gejobbt hatte.
Eröffnung übertrifft Erwartungen
Nun aber serviert er Matcha Latte, Smoothies, Bowls oder auch Stullen in seinem eigenen Lokal: „Wir haben einige Gerichte in unserem Konzept, die es so in Würzburg noch nicht gibt. Darauf haben wir geachtet. Wir sind Sportler und haben Wert auf eine gesunde Karte gelegt. Damit wollen wir eine bestimmte Zielgruppe ansprechen.“ Als Special gibt es in den Abendstunden Pinsas, eine Art belegter Sauerteig-Fladen.
Schnell hat sich herumgesprochen, dass die beiden Fußballer Mitte März in der Würzburger Ludwigstraße ihr Café eröffneten. „Wir hatten bewusst auf Werbung verzichtet, sodass sich bei uns zunächst einmal die Abläufe einspielen können. Daher hatten wir mit diesem Ansturm nicht gerechnet. Das hat unsere Erwartungen definitiv übertroffen“, ist Adrian Dußler überrascht, wie gut besucht das Café in den ersten Wochen war. Zudem ist das Duo noch immer auf der Suche nach Personal, vor allem für die Küche. Weitere Kräfte würden ihnen gut zu Gesicht stehen, sagt der 29-Jährige am Telefon, während er den Wocheneinkauf in den Laden trägt.
Gegen Neudrossenfeld soll der erste Sieg her
Sein Zeitplan ist seit der Umsetzung der gemeinsamen Idee eng getaktet. Schließlich arbeitet er halbtags in der Personal-Abteilung bei Kräuter Mix, betreut die U15-Junioren der Abtswinder und ist Kapitän der Bayernliga-Mannschaft. „Es ist sehr viel aktuell, aber es macht wahnsinnig Spaß. Ich nehme den positiven Hype mit“, freut er sich über seine Aufgaben, auch wenn es in der Bayernliga aktuell nicht nach seinem Geschmack läuft. Die ersten fünf Partien des Jahres blieben die Grün-Weißen sieglos. „Die ersten zwei Spiele gegen Kornburg und Gebenbach waren wir schwach. Bei den drei Unentschieden hätten wir durchaus auch als Sieger vom Feld gehen können“, resümiert der Mittelfeldspieler. Sorgen mache er sich aber keine, dass es mit dem Klassenerhalt nicht klappen könnte. Schließlich zeige die Formkurve in den vergangenen Begegnungen deutlich nach oben.
Vor allem gegen den Vierten aus Erlangen zeigten die TSV-Kicker eine gute Leistung. Und auch der Spielführer steigerte sich in den vergangenen Wochen und geht mit Leistung voran. In der Vorbereitung hatte ihn eine zweiwöchige Pause wegen einer Adduktorenzerrung zurückgeworfen und aus dem Tritt gebracht. Gegen Regensburg gelang ihm aber sein bereits zwölfter Saisontreffer. Weitere sollen folgen in seiner statistisch besten Bayernliga-Saison. „Klar, möchte ich noch ein paar machen. Das Wichtigste ist aber, dass wir endlich wieder drei Punkte einfahren und so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, stellt er sich ganz in den Dienst der Mannschaft. Bestenfalls schon gegen Neudrossenfeld, wenn er wieder selbst treffen oder servieren möchte, um dann abends in seinem Café Freunden mit bester Laune leckere Pinsas zu servieren.
Alexander Rausch