Abtswind lässt Bruck im Abstiegskampf am Leben

FSV Erlangen-Bruck – TSV Abtswind 4:3 (1:2)

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Es war nicht zu glauben. Die Abtswinder Spieler standen nach dem Spiel enttäuscht im Mannschaftskreis und lauschten den Worten von Trainer Mario Schindler. Sie hatten gerade gefühlte zwanzig hochkarätige Chancen vergeben und mussten mit einer enorm bitteren 3:4-Niederlage in Erlangen nach Hause fahren.

Pünktlich zu Spielbeginn begann es in Erlangen zu schütten, sodass sich zu Beginn der Partie ein Kampfspiel entwickelte. Die Gäste störten den Gegner wie gewohnt früh und versuchten den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Die erste große Chance bot sich Adrian Dußler nachdem Jürgen Endres den Ball an der Mittellinie eroberte und Dußler auf die Reise schickte. Dieser übersah die mitgelaufenen Mitspieler und zog aus sechzehn Metern ab, doch den Schuss konnte der Torhüter parieren (20.). Nur zwei Minuten später dann der Rückschlag für die Gäste als Adem Daoud aus der Drehung zum 1:0 vollendete. Doch die Führung sollte nicht lange währen, denn Christopher Lehmann setzte sich stark über die linke Seite durch und glich für den TSV Abtswind sehenswert zum 1:1 aus (23.). Die nächste Großchance bot sich Jürgen Endres, der nach einem schnell vorgeführten Konter frei vor dem Gehäuse drüber schoss. Als nächstes steuerte Kapitän Michael Herrmann nach vergeblicher Abseitsfalle frei auf das Erlanger Tor zu, kam jedoch kurz vor dem Abschluss ins Straucheln und konnte somit nicht mehr vollenden. Mit der fünften Großchance sollte dann doch der zweite Abtswinder Treffer fallen, als Jürgen Endres vor dem Tor cool blieb und rechts unten einschob.

Abstiegskampf bei strömendem Regen: Hier versuchen Christopher Lehmann (li.) und Christopher Lehmann (Mitte) den Gegner vom Tor fern zu halten.

Kurz nach dem Führungstreffer dann eine Hiobsbotschaft für den TSV Abtswind: Kapitän Michael Herrmann klärte einen Ball in höchster Not per Grätsche, blieb dabei im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Hermann musste das Feld auf der Trage verlassen und die Gäste agierten die letzten Minuten vor der Pause zu zehnt. Gefährlich wurde die Heimelf vor der Halbzeit jedoch nur noch einmal, als ein Freistoß an den Pfosten klatschte. Auf der anderen Seite hatte Mathias Brunsch die Doppelchance nach einem Eckball doch der Torhüter der Heimelf reagierte glänzend. Nach der Pause kam Frank Hartlehnert frisch in die Partie und die Gäste übernahmen sofort die Kontrolle. Nach einer super Kombination über die linke Seite und einer starken Ballmitnahme tauchte Jürgen Endres frei am Fünfmeterraum auf, verzog jedoch knapp. Wenige Augenblicke später war es erneut Endres, der im Eins-gegen-Eins am starken Torhüter der Gastgeber scheiterte. Die Großchancen wurden nun im Minutentakt vergeben. Nach einem klasse Dribbling von Frank Hartlehnert durch die gegnerische Hintermannschaft legte er auf den Elfmeterpunkt zurück, doch Adrian Dußler scheiterte ebenfalls am Torhüter. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gäste das Spiel bereits entscheiden müssen, doch dann kam es wie es so oft im Fußball kommt: Wer seine Chancen nicht macht, wird bestraft!

Hiobsbotschaft für den TSV Abtswind: Kapitän Herrmann blieb nach einem Zweikampf verletzt am Boden liegen und musste vom Platz getragen werden.

In der letzten halben Stunde bot sich ein offener Schlagabtausch. Doch während die Gastgeber ihre Angriffe effizient abschlossen, ließ der TSV Abtswind weiter gute Gelegenheiten aus. Oliver Seybold drehte die Partie innerhalb von acht Minuten für die Hausherren zu einem 3:2 (64.; 72.). Die Gäste hatten ein Spiel aus der Hand gegeben, dass sie kontrolliert und hätten entscheiden müssen und liefen nun dem Rückstand hinterher. Trainer Mario Schindler brachte mit Philipp Hummel und Pascal Jeni zwei frische Offensivkräfte und seine Jungs rannten vehement an. Die beiden genannten brachten dann auch kurz vor Schluss den Ausgleich: Jeni schloss aus der Drehung ab und der Ball landete genau vor den Füßen von Hummel, der sicher einschob (85.). Doch nicht einmal einen Punkt sollte der TSV Abtswind mit nach Hause nehmen, denn in der 87. Spielminute war es erneut Oliver Seybold, der das 4:3 besorgte. Dass es an diesem Tag nichts für den Abtswind werden sollte, zeigten auch noch zwei Szenen in den letzten Sekunden. Die Gäste steckten trotz dem erneuten Rückstand nicht auf, doch nach einer Flanke von Christopher Lehmann verpassten Pascal Jeni und Philipp Hummel einen Meter vor dem Tor um Haaresbreite. Zum krönenden Abschluss sah Philipp Hummel noch die glattrote Karte, da der Linienrichter abseits vom Spielgeschehen einen Schlag ins Gesicht gesehen haben soll (90.).

Das Spiel in der Statistik

FSV Erlangen Bruck: Mathias Beck – Bastian Lunz, Brandon Lala, Petrit Djonbalic, Jan Sperber – Max Bauerschmitt, Samet Güler (70. Thomas Wilke), Labeat Ferizi (63. Yacine Kemenni), Adem Daoud (84. Rafael Hinrichs) – Adem Selmani, Oliver Seybold.
TSV Abtswind: Florian Warschecha – Max Wolf, Christopher Lenhart, Mathias Brunsch, Michael Herrmann (46. Frank Hartlehnert) – Christopher Lehmann, Adrian Graf, Adrian Dußler, Nicolas Wirsching, Max Hillenbrand (64. Philipp Hummel) – Jürgen Endres (76. Pascal Jeni).
Schiedsrichter: Richard Conrad (FC Ascheim); Assistenten: Silas Kempf, Fridolin Hiefner.
Zuschauer: 150.
Gelbe Karten: Jan Sperber, Bastian Lunz, Max Bauerschmitt (FSV Erlangen Bruck); Adrian Graf, Max Hillenbrand (TSV Abtswind).
Rote Karte: Philipp Hummel (TSV Abtswind, 90., Tätlichkeit).
Tore: 1:0 Adem Daoud (22.); 1:1 Christopher Lehmann (23.); 1:2 Jürgen Endres (37.); 2.2 Oliver Seybold (64.); 3:2 Oliver Seybold (72.); 3:3 Philipp Hummel (85.); 4:3 Oliver Seybold (87.).

Das Stenogramm zum Spiel im Liveticker. https://bit.ly/2WbPsji

Wahl zur Elf der Woche beim Fußballportal Fupa: Für Abtswind abstimmen. https://bit.ly/2GQb13F

Am Ende gingen die Abtswinder (hier Christopher Lenhart bei einer Grätsche) zu Boden und mussten die Heimreise ohne Punkte antreten.