Größere und qualitativ stärkere Liga und viele personelle Wechsel

Felix Reusch sieht das Team gerüstet für die neue Saison

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Vergangene Saison noch die beste Bayernliga-Platzierung der Geschichte eingefahren stehen die Abtswinder Fußballer vor einer ungewissen Spielzeit. TSV-Übungsleiter Claudiu Bozesan dämpft daher die durch Rang Vier gestiegenen Erwartungen. Einerseits weil die Grün-Weißen wichtige Leistungsträger der letzten Jahre verloren haben, andererseits weil die Liga nochmals größer und stärker ist als im Vorjahr.

Die Freude und die Euphorie nach der starken Vorsaison sind noch immer spürbar. Richtig Spaß gemacht hatten die grün-weißen Kicker, vor allem nach dem Jahreswechsel. Fulminant kletterten sie auf Rang Vier und sicherten diesen abgeklärt im letzten Heimspiel gegen den SV Donaustauf. Kurzzeitig hatten die Bozesan-Schützlinge sogar den Aufstiegsrelegationsrang vor Augen. So nah dran waren die Abtswinder noch nie an der Regionalliga. Und das mit begeisterndem Offensivfußball und defensiver Stabilität.

Frühzeitig die Punkte für den Klassenerhalt holen

Diese Eindrücke und die Endplatzierung haben natürlich bei allen Lust auf mehr gemacht. Doch TSV-Coach Claudiu Bozesan dämpft vor der neuen Saison die Erwartungen: „Für uns geht es in dieser Spielzeit darum, frühzeitig die nötigen Punkte für den Ligaverbleib zu holen.“ Dass der Übungsleiter ‚nur‘ den Klassenerhalt anstrebt, liegt an zwei Komponenten. Erstens: Nach der abgelaufenen Spielzeit sind dem TSV vier absolute Leistungsträger weggebrochen. Vereinslegende Michael Herrmann wechselte als Spielertrainer zum TSV Gochsheim, Kevin Steinmann aus privaten Gründen zu seinem Heimatverein SC Trossenfurt-Tretzendorf. „Sie waren absolute Führungspersönlichkeiten, auf und neben dem Platz“, weiß der Übungsleiter.

Ungewollt große Kaderveräderungen

Zudem versucht sich Trainersohn Fabio Bozesan beim Regionalligisten FC Schweinfurt 05. „Er war Dreh- und Angelpunkt unserer Offensive“, so der gebürtige Rumäne. Und auch Tom Bretorius, der in der zweiten Saisonhälfte immer besser in Fahrt kam, verließ den Verein. „Sie wird schwer sein, zu ersetzen. Vor allem ihre Erfahrung wird uns fehlen“, weiß der TSV-Coach. Zu allem Überfluss fallen mit Matthias Wächter und Ferdinand Hansel zwei weitere Stammkräfte mit Kreuzbandrissen längerfristig aus. Das Personalkarussell hat sich in Abtswind damit ungewollt stark gedreht im Vergleich zu den Vorjahren.

Als zweite gravierende Komponente sieht Claudiu Bozesan die deutlich gestiegene Qualität der Bayernliga. Beide Regionalliga-Absteiger aus Hankofen-Hailing und Eichstätt wurden in den Norden eingruppiert. Dazu kommen die Aufsteiger Fortuna Regensburg und TSV Neudrossenfeld sowie die Reserve des FC Ingolstadt. „Das sind lange Fahrten, die nicht zu unterschätzen sind. Zudem schätze ich die Teams sehr stark ein“, so der Übungsleiter, der auch die letztjährigen Topteams aus Gebenbach, Ammerthal, Donaustauf und Eltersdorf auf dem Zettel hat. Die Spitze ist somit nochmals deutlich breiter geworden, die Liga mit 19 Teams größer und insgesamt stärker.

Abtswind will und muss sich nicht verstecken

Verstecken müssen und werden sich die Abtswinder allerdings keineswegs. Schlussmann Felix Reusch, der gegen den FC Schweinfurt 05 jüngst einen starken Tag erwischte, sieht sein Team gut vorbereitet auf die neue Saison: „Wir haben in der Vorbereitung sehr viel ausprobiert, haben ausgetestet, was möglich ist, um das Beste herauszuholen.“ Das gelang in vielen Phasen schon sehr ordentlich. Nur eine Testpartie, nämlich in Dampfach, verloren die Grün-Weißen. Den Regionalligisten aus Aubstadt und Schweinfurt trotzten sie einen Punkt ab. Mithalten können sie also weiterhin.

Zu große Bedeutung misst Claudiu Bozesan den Ergebnisse aber freilich nicht zu. „Defensiv haben wir es phasenweise sehr gut gemacht, haben kaum Chancen des Gegners zugelassen. Offensiv müssen wir uns noch einiges erarbeiten. Da waren wir im letzten Drittel oftmals zu unsauber und nicht zielstrebig genug. Einfache Sachen gelingen noch nicht wie aus dem Vorjahr gewohnt“, resümiert der TSV-Coach. Zudem brauchen die Neuzugänge noch Zeit und müssen sich die kommenden Wochen und Monate beweisen.

Knackige Auftaktwoche

Einen guten Eindruck haben sie aber allesamt hinterlassen, haben sich gut eingefügt. Das war auch im jüngsten Test gegen die Schnüdel zu sehen. Auch Felix Reusch taugt das neue Konstrukt: „Sie haben es uns sehr leicht gemacht. Sie hauen sich im Training voll rein und bleiben danach meist noch sitzen. Nach den Abgängen müssen nun andere Verantwortung übernehmen, diese auf mehrere Schultern verteilen. Aber wir sind auf einem guten Weg, es entwickelt sich sehr positiv.“ Er sieht das Team gerüstet für die neue Spielzeit.

Den nächsten Schritt dieser Entwicklung wollen die Grün-Weißen nun gegen Hankofen-Hailing gehen. Der Regionalliga-Absteiger gastiert zum Auftakt in der Kräuter Mix Arena. „Das wird schwerer als gegen Schweinfurt. Sie sind eingespielt, haben nur wenige Stammspieler verloren“, erwartet der Übungsleiter einen starken Gegner, ehe dann gleich die erste englische Woche folgt mit dem brisanten Nachbarschaftsduell beim Würzburger FV (Mittwoch, 26. Juli, 18:30 Uhr) und der Partie gegen Aufsteiger TSV Neudrossenfeld (Sonntag, 30. Juli, 15:00 Uhr).

Zukünftig wieder Trainer-Spieler-Talk nach den Heimspielen

Nach den Heimspielen, rund zehn Minuten nach Spielende, bietet der TSV Abtswind zukünftig wieder einen Talk mit den beiden Trainern sowie einem TSV-Spieler an. Bei schönem Wetter auf dem Spielfeld, ansonsten im Hüttle.

Alexander Rausch