Turniersieg gegen Wiesentheid knapp verpasst

TSV Abtswind II beim Drei-Franken-Cup in Geiselwind

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Wenn einer einen solch abgerundeten Geburtstag feiert, ist das wahrlich der passende Anlass, um eskalierend die Sau rauszulassen. Überall in Geiselwind heißt es „70 Jahre Weiß-Blau“, rituell, bonduell, individuell sportlich begleitet durch den Drei-Franken-Cup. Neben musikalischen Highlights wie „DJ Dropixx“ oder „The Jets“trat unsere zweite Garde gegen das flutschige Kunstlederimitat und schrappt ganz knapp an einer Überraschung vorbei.

Halbfinale: TSV Abtswind II – TSV Langenfeld

Im ersten Spiel bekommt es die Elf mit dem TSV Langenfeld zu tun. Über die ersten 18 Minuten breitet unser Informant Frank Hufnagel ein gnädig abdeckendes Cape des Schweigens. Die Landesligareserve kommt einfach nicht ins Spiel, wie man so schön formuliert. Gut, auf dem Platz stehen, sich bewegen, ab und an mal die Pille berühren, ist irgendwie doch nicht alles im Fußballerleben. Sinnigerweise leitet Innenverteidiger und Antreiber Christoph Hofmann ungewollt die spielerische Wende ein. Mit einem unvermeidbaren Foul geht es in die klassische Eins-gegen-Eins Situation an den Punkt. Stürmer gegen Torwart. High Noon.

Kaltschnäuzig und abgeklärt, wie es eben Abtswinds Keeper Eduard-Alin Wellmann so oft praktiziert, prallt der gar nicht mal so schlecht getretene Strafstoß am ausgefahrenen Handballen ab. „Der Ball kam halbhoch. Wenn er ganz flach oder etwas höher reinkommt, ist das Ding drinnen und dann hätten sich unsere Probleme im Spielaufbau erst recht bemerkbar gemacht“, berichtet Abtswinds Mannschaftsbetreuer Frank Hufnagel.

Die Katze schlägt wieder zu: Eduard-Alin Wellmann im Abtswinder Tor

Die Glanzparade dreht die Partie radikal. Plötzlich laufen die spielerischen Automatismen reibungslos ab. Abtswind ist am Drücker, zieht sein gewohnt variables, laufintensives Offensivpressing auf. Nach zwei Mal 35 Minuten kann sich Abtswind aufs Endspiel konzentrieren. Nach Toren von Markus Golombek (2x), Patrick Hock (2x), Michael Rügamer, Patrick Gnebner und Julian Beßler steht ein klares 7:0 auf der Anzeigentafel.

Endspiel: TSV Abtswind II – TSV/DJK Wiesentheid

Kreisliga gegen Bezirksliga, die Mutter aller Derbys (okay, vielleicht die unbekümmert jugendliche Fassung davon), Abtswind II gegen Wiesentheid, das ist die erhoffte Finalpaarung. Im Endspiel baut sich allmählich ein latent steigender Spannungsbogen auf. Lange steht die Null in einer überraschend ausgeglichenen Partie. Wiesentheid versteckt sich nicht. Allerdings verzeichnet Abtswind die besseren Einschubmöglichkeiten. Gegen Ende, als sich viele Beobachter innerlich bereits auf ein Elfmeterschießen einstellen, schlägt der Bezirksligist zu. „Nach 70 Minuten hätte es Elfmeterschießen gegeben. Verlängerung hätte man sich geschenkt. Irgendwie haben unsere Jungs sich bereits damit arrangiert und dann bekommen wir wider so ein dummes Gegentor“ schildert Hufnagel die Szene.

Eine simple Standardsituation entscheidet den Drei-Franken-Cup mit einem Knall. Ein Wiesentheider Eckball wird nicht weit genug vom eigenen Kasten geklärt. Aus dem Hintergrund trifft ein Wiesentheider Mittelfeldspieler die Pille optimal. Unhaltbar schlägt es im langen Eck ein. Die Angelegenheit ist entschieden.

Trotz knapp verpasstem Turniersieg ist das neue Abtswinder Spielertrainergespann Robert Brenner und Patrick Gnebner durchaus zufrieden. Von der Anfangsphase gegen Langenfeld abgesehen, zeigte die zweite Mannschaft taktisch wie spielerisch eine reife Leistung. Manche Auswechslungen warfen das spielerische Konzept bisweilen etwas über den Haufen. Aber man befindet sich schließlich in der Vorbereitung. Da sind Experimente angesagt, wahrscheinlich sogar notwendig, um mannschaftsinterne Lernprozesse in Gang zu setzen. Das nächste Testspiel findet am kommenden Sonntag gegen die SG 1949 Hausen statt. Anpfiff in der Kräuter Mix Arena ist um 14:00 Uhr.

Matthias Ley

Der Turnierablauf im Überblick: