Der Verteidiger hat überraschend seine Karriere beendet

117 Landesliga-Spiele seit 2013

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Seit Oktober 2013 trug Przemyslaw Szuszkiewicz das Trikot des TSV Abtswind. Nun hat der 27-Jährige überraschend erklärt, seine Laufbahn mit sofortiger Wirkung zu beenden. Familiäre Gründe gaben für den Verteidiger den Ausschlag, dem Fußball den Rücken zu kehren. Trainer Petr Skarabela steht damit vor der Herausforderung, die entstandene Lücke auf der linken Abwehrseite zu schließen.

Am Dienstagabend trainierte Przemyslaw Szuszkiewicz nochmals mit der Mannschaft und verabschiedete sich von den Trainern und Mitspielern, die sich seit Mitte Januar in der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Landesliga-Saison befinden. Der sechzigminütige Einsatz im Testspiel gegen den FC Würzburger Kickers II (3:4) am vergangenen Wochenende war damit die letzte Partie des Linksverteidigers für den TSV Abtswind. „Ich muss seine Entscheidung akzeptieren“, sagt Trainer Petr Skarabela über den Verlust des Stammspielers. „Der Zeitpunkt mitten in der Vorbereitung und so kurz vor dem Ende der Wechselfrist ist natürlich sehr unglücklich.“

Nach dem beruflich veranlassten Weggang Carl Murphys wenige Wochen nach Saisonbeginn war Szuszkiewicz der einzige gelernte Abwehrspieler auf der linken Seite der Viererkette gewesen. Eine kurzfristige Nachverpflichtung bis zum 31. Januar schloss Skarabela aus. Stattdessen überlegt der Übungsleiter, neben der bewährten 4-4-2-Formation das 3-5-2-System zu etablieren. „Statt mit vier Verteidigern kommen wir dann mit drei aus“, erklärt der A-Lizenzinhaber. „In der Rückwärtsbewegung, wenn der Gegner in Ballbesitz ist, lässt sich ein Mittelfeldspieler nach hinten fallen, um den Abwehrverbund zu stärken.“ Als Szuszkiewicz-Ersatz auf links im 4-4-2 kommt auch Winter-Neuzugang Christopher Lenhart in Betracht. Der frühere Spieler Bayern Kitzingens hatte eineinhalb Jahre an den Folgen einer chronischen Schambeinentzündung zu leiden. Infolge der langen Verletzungspause benötigt der 27-Jährige allerdings noch mehrere Wochen, um zu seiner alten Form zu finden.

„Wir werden bis zum ersten Punktspiel im März gegen Alemannia Haibach in jedem Fall eine Lösung für den Abgang von Przemyslaw Szuszkiewicz finden“, sagt Petr Skarabela. Im Herbst 2013 war der Linksfuß aus seinem Heimatland Polen, wo er als Profi in der zweiten und dritten Liga gespielt hatte, nach Abtswind gekommen und zu einer festen Größe im Team geworden. In den knapp viereinhalb Jahren bestritt Szuszkiewicz 117 Landesliga-Spiele und erzielte 14 Tore, zehn davon per Elfmeter. In dieser Zeit sah der Defensivspezialist lediglich acht Gelbe Karten und wurde kein einziges Mal des Feldes verwiesen. Jetzt räumte er seinen Platz von alleine.

Michael Kämmerer