Abtswind III, Feuerbach und Geesdorf II machen gemeinsame Sache

Michael Ludwig bleibt Trainer

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Durch die anhaltende Personalmisere kam der TSV Abtswind III / FC Feuerbach in der zurückliegenden Saison kaum über die Runden. Spätestens in der Sommerpause wurde klar: Es geht so nicht mehr weiter. Die seit sieben Jahren bestehende Spielgemeinschaft braucht Verstärkung. Mit dem FC Geesdorf, der seine zweite Mannschaft entsendet, fand sich ein neuer Kooperationsverein. SG Abtswind/Feuerbach/Geesdorf heißt der künftige Zusammenschluss für die A-Klasse.

Samstag war für Michael Ludwig und Thomas Klein immer ein anstrengender Tag. Dann hingen die beiden Trainer des TSV Abtswind III / FC Feuerbach an ihren Telefonen und rangen um Zusagen. Beharrlich arbeiteten sie ihre Spielerliste ab, um für den nächsten Tag genügend Leute zusammenzutrommeln, und bekamen in vielen Fällen ein Nein statt des erhofften Ja zu hören. Das Prozedere wiederholte sich jede Woche aufs Neue. „Darauf hatte ich keine Lust mehr“, erzählt Michael Ludwig, der sich schön glücklich schätzen konnte, wenn er an Spieltagen dreizehn Mann beisammen hatte. Trotz aller Telefonanrufe war es ihm und Klein im abgelaufenen Spieljahr zweimal nicht gelungen, elf Akteure – die Trainer bereits einberechnet – aufzubieten. Abtswind III / Feuerbach konnte die Partien nicht antreten und verlor die Punkte vor dem Sportgericht, das für das Fehlverhalten auch noch Strafgelder verhängte. Eine dritte verschuldete Absage, und die Mannschaft wäre nach den Regeln des Verbands aus dem Wettbewerb genommen und – unabhängig vom sportlichen Abschneiden – als Absteiger in die B-Klasse geschickt worden.

Dabei sah es im Laufe der Vorrunde gar nicht schlecht aus. Zwischenzeitlich rangierte das Team auf Position sechs und kam seinem Saisonziel, oben mitzuspielen, ziemlich nahe. Irgendwann im Herbst ließ die Trainingsbeteiligung dramatisch nach, und mit den Ergebnissen ging es bergab. Von den achtzehn Spielern, die zu Saisonbeginn zum Aufgebot zählten, ließen sich immer weniger blicken. Etliche waren verletzt, anderen fehlte die Lust oder die Zeit. Extrem wurde es im Februar, als die Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison begann. Die meisten Einheiten fielen aus, genauso wie sämtliche Testbegegnungen. Es kam vor, dass gerade einmal vier Spieler die Trainingsgruppe bildeten. „Dann haben wir zwei gegen zwei gespielt“, schildert Michael Ludwig die widrigen Umstände. „Oder wir haben uns der zweiten Mannschaft angeschlossen.“ Unter dem Strich reichte es mit Hängen und Würgen zum zehnten und damit viertletzten Tabellenplatz. Hauptsache, nicht abgestiegen.

„Es musste etwas geschehen“, sagt Ludwig. „Sonst hätten wir besser ganz aufgehört.“ Statt für die kommende Saison einzelne Spieler aus verschiedenen Klubs anzuwerben, ging der Weg dorthin, einen neuen Verein in die Spielgemeinschaft aufzunehmen. Die Wahl fiel unter mehreren Möglichkeiten auf den FC Geesdorf und dessen zweite Mannschaft – vor allem, weil die Vereine in der Jugend ohnehin seit Jahren gemeinsame Sache machen. Acht Spieler stoßen dadurch zum Aufgebot. Für die Geesdorfer, die bislang mit dem TSV/DJK Wiesentheid III zusammengeschlossen waren, kommt das neugeschaffene Bündnis einem Aufstieg gleich: Die zweite Garde des Landesliga-Neulings kickte bislang in der B-Klasse. Trainiert und gespielt wird weiterhin in Feuerbach – mit Ausnahme von drei Spielen, die auf dem Gelände des neuen Partners stattfinden. Unverändert bleibt auch die Position des Trainers: Michael Ludwig, seit 2016 im Amt und einst für vier Spielzeiten Übungsleiter von Geesdorfs erster Garnitur, leitet die SG Abtswind/Feuerbach/Geesdorf an.

Zur Seite stehen wird dem 40-Jährigen, der bislang auch auf dem Rasen ins Geschehen eingriff, ab sofort Andreas Hahn als Co-Trainer. Hahn war bis dato Geesdorfs Reserve-Coach. Thomas Klein, der drei Jahre als Co-Spielertrainer fungierte, hütet bei Bedarf weiterhin das Tor. Abgänge zeichnen sich derzeit nicht ab. Mancher könnte vielleicht kürzertreten, mutmaßt Michael Ludwig, der am 22. Juni die Saisonvorbereitung einläutet. „Ich hoffe, dass wir mit den Neuen aus Geesdorf schnell zu einer Einheit werden“, sagt der Trainer, der weniger auf Tabellenplätze schaut, sondern vielmehr froh ist, dass es mit dem Hobbyfußball in der A-Klasse weitergeht: „Die Abtswinder haben die Möglichkeit, bei ihrem Heimatverein zu spielen, und müssen nicht in andere Dörfer wechseln.“ Auch sonst hat jeder die Chance, sich der Spielgemeinschaft anzuschließen. „Wir freuen uns über jeden Neuzugang, der sich meldet“, sagt Michael Ludwig. Das wären mal gute Nachrichten am Telefon.

Michael Kämmerer