Der Ex-Profi kehrt testweise an den Ort seiner erfolgreichsten Zeit zurück

SpVgg Greuther Fürth II – TSV Abtswind (Samstag, 28. Januar, 15 Uhr)

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Für Petr Skarabela ist es eine kleine Reise in die Vergangenheit. Wenn der Trainer des TSV Abtswind an diesem Samstag mit seiner Mannschaft bei der SpVgg Greuther Fürth zum ersten Testspiel des Winters antritt, dann kehrt der 49-Jährige dorthin zurück, wo er einst als Profi seine erfolgreichste Zeit verbrachte. Zwischen 1997 und 2003 trug er in 127 Zweitligaspielen das Trikot mit dem Kleeblatt auf der Brust.

Unter Trainern wie Armin Veh und Benno Möhlmann gehörte der Abwehrspieler zu den Fürther Leistungsträgern und Publikumslieblingen. Eine schwere Knieverletzung beendete mit 35 Jahren vorzeitig seine Profikarriere. Der ein oder andere Weggefährte von damals ist auch heute noch für den Verein tätig: Janos Radoki wurde im Herbst zum Cheftrainer der Profis befördert. Thomas Kleine trainiert die zweite Mannschaft in der Regionalliga. Und Mirko Reichel, mit dem Skarabela vor Spielen immer das Hotelzimmer teilte und der wie er in Neustadt/Aisch zu Hause ist, kümmert sich als sportlicher Leiter um das Nachwuchsleistungszentrum.

Um ein Testspiel gegen die Fürther U23, das kleine Kleeblatt, zu arrangieren, musste Petr Skarabela gar nicht erst seine Verbindungen nutzen. Thorsten Götzelmann vereinbarte das Aufeinandertreffen. Mehrmals in der Woche ist Abtswinds Sportkoordinator auf dem Fürther Trainingsgelände, seit sein Sohn Patrick vorigen Sommer zu den U12-Junioren gewechselt ist. Als ambitionierter Landesligist ist der TSV Abtswind für Fürths zweite Mannschaft allemal ein geeigneter Testspielgegner. „Für uns ist die Partie der Höhepunkt der Vorbereitung“, sagt Petr Skarabela, der mit seinem Kader am 16. Januar – so früh wie kein anderer Landesligist – aus der Trainingspause gekommen ist. Zwei Wochen und acht Übungseinheiten nach dem Start in die Wintervorbereitung kommt Abtswind die Herausforderung gelegen. Die Trainingsbedingungen zu Hause sind derzeit alles andere als optimal. Der Januar zeigt sich von seiner besonders winterlichen Seite. Bei Temperaturen von bis zu minus fünfzehn Grad ist der Platz in Abtswind so hart gefroren, dass lediglich Lauftraining in Betracht kommt. Selbst das ist an der eisigen Luft nicht angenehm. „Die Kälte schlägt auf die Bronchien, dass das Rennen schwerfällt“, berichtet Skarabela aus eigener Erfahrung, nachdem er an der Seite seiner Spieler mitgelaufen war.

Die unwirtlichen Verhältnisse veranlassten die Abtswinder, häufiger als ohnehin geplant ins vierzig Kilometer entfernte Estenfeld auszuweichen, um auf Kunstrasen zu trainieren. „Wir haben bisher intensiv an unserer Kondition gearbeitet. Würden wir Taktisches und Spielerisches üben, wären die Spieler nicht dauernd in Bewegung. Das ist bei der Kälte nicht gut“, sagt Skarabela, der auf einen baldigen Wetterumschwung hofft. Trotz aller Tücken sind in den ersten Tagen der Vorbereitung alle Spieler von Verletzungen verschont geblieben. Sechzehn bis siebzehn Akteure wird der Trainer zum Test nach Fürth mitnehmen und allen die Chance zur Bewährung gegen den namhaften Gegner geben. „Mir ist wichtig, dass wir physisch mithalten und kein allzu hohes Ergebnis kassieren“, sagt der 49-Jährige über den bevorstehenden Härtetest. Gespielt wird auf Kunstrasen am Trainingszentrum der Fürther Profis (Kronacher Straße 177). Abtswinder Fans, die das Team am Samstag zum Auswärtsspiel begleiten, treffen sich um 13:45 Uhr am Wormser-Platz, um Fahrgemeinschaften zu bilden.

Michael Kämmerer

Lang ist’s her: Petr Skarabela als Fürther Profi mit seinen Töchtern Petra und Eva.