Alle Abtswinder Herrenmannschaften treten gleichzeitig an

Vorschau aufs kommende Wochenende

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Im Gleichklang bestreiten alle drei Herrenmannschaften des TSV Abtswind ihren jeweiligen Auswärtsauftritt. Wir Fans können uns also munter zerteilen. Man muss sich eine schlaue Taktik zurechtlegen, wenn man möglichst viel Grün-Weiß erleben möchte, respektive stets im Bild sein will. Unter Umständen wählt man als Zaungast einen reanimierten Klassiker in der A-Klasse, liest parallel dazu den Liveticker aus Stammheim und zieht sich aus den Augenwinkeln die sporttotal.tv Livebilder aus der Sepp-Endres-Sportanlage rein. Der moderne Trend zum Zweitgerät macht´s möglich.

Als mündiger Fan muss man bisweilen schmerzliche Kompromisse eingehen. Die Bayernliga lockt zum ersten von insgesamt vier Abtswinder Derbys. Gerade beim Vorjahresdritten ist die Euphorie ungebremst. Teile der WFV Anhängerschaft träumen ungehemmt von einer Steigerung zur vergangenen Spielzeit, also Platz an der Höhensonne oder Relegationsfleischwolf Richtung Regionalliga. Mit dem Projekt „Wir für Vier“ befeuert die Vereinsführung die empathische Stimmungslage kontrolliert. Wobei seltsame Nebengeräusche die ausnehmend gute Stimmlage verzerren. Am letzten Wochenende berichtete die Main-Post, WFV Vorstandsvorsitzender Manuel Matterstock wäre zurückgetreten. Eine persönliche Bestätigung erhielt der Reporter hingegen nicht. Stattdessen sprach die Indizienlage eine klare Sprache. Matterstock ließe sein Amt bereits ruhen. Die außerordentliche Generalversammlung, in welcher die Verschmelzung, besser Übernahme des SV09 Würzburg rechtlich in trockene Tücher gebracht werden sollte, sei in Gefahr. Als wäre all dies nicht schlüssig genug, hätte Matterstock das WFV Wappen auf seiner persönlichen Facebook Seite gelöscht. Eliminiert! Ausradiert!

(Quelle: Homepage des Würzburger FV)

Am Montag dann die pressetechnische Kehrtwende durch Uwe Lehmann, Vorsitzender des achtköpfigen WFV-Verwaltungsrates: „„Es liegt formaljuristisch kein offizielles Rücktrittsschreiben des Vorstandsvorsitzenden vor. Er wird auch am Donnerstag die außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins leiten.“ (Quelle: Jörg Rieger, Main-Post v. 30. Juli) Das Schreiben existiert und liegt Würzburgs großer Regionalzeitung vor. Der Wert ist umstritten. Uwe Lehmann betont, der Inhalt sei nur zu vereinsinternen Zwecken bestimmt. Reales Sommertheater an der Mainau oder lediglich Nebelkerze, damit die Bayernliga-Elf ruhig arbeiten kann. Das Spiel letzten Samstag in Aubstadt wurde bereits weit vorab verlegt. Vielleicht aus Vorsicht, da ja vier Akteure bei der Universitäts-Europameisterschaft in Portugal spielen. Unter der Woche reist die Reitmaier-Truppe nach Ammerthal und fügt der DJK die erste Saisonniederlage bei. So etwas nennt man „unbeeindruckt“. Am kommenden Sonntag gastiert mit Abtswind so eine Wunderkerze, ein schlecht einschätzbarer Kontrahent, bei dem man nie weiß, was er als nächstes macht.

Co-Trainer Orofino beurteilt den Saisonauftakt aus seiner Sicht trotzdem gelassen: „Wir sind gut in die Runde gekommen, vor allem spielten wir nicht gegen Laufkundschaft.“ Sieg gegen die Klosterer aus Seligenporten. Jeweils ein Remis gegen Bayern Hof und ATSV Erlangen. Man kann sich ein leichteres Auftaktprogramm in der Bayernliga vorstellen. Das Trainerteam beschwichtigt, versucht, die eigene Mannschaft zu erden. Reitmaier und Orofino kämpfen an mehreren Fronten gleichzeitig: Hier die eingespielte Truppe, die bereits bewiesen hat, wohin sie will. Dahinter eine von höheren Weihen träumende Anhängerschaft. Vorne jedoch die ausgeglichene Liga, in der jedes Team 10 Waffen besitzt, wie es Mario Bail, Trainer von Don Bosco Bamberg, typisch knackig auf den Punkt bringt. Ammerthal kann ein Wendepunkt sein. Auf dem kleinen Sportplatz gegen bärenstark gestartete Oberpfälzer erwartet Orofino eine ganz enge Kiste. Danach eine vermutlich hochinteressante außerordentliche Generalversammlung. Erst zum guten Wochenbeschluss liegt der Fokus auf Aufsteiger Abtswind.

Vielleicht denkt man sich als Fan, hatten wir doch letztens erst. Im Pokal, enge Kiste, Elfmeterschießen, lustige Folklore aus dem Fanblock inklusive. Muss man sich nicht gleich wieder reinziehen. Schließlich startet die Kreisliga mit einer Woche Verspätung in die Hinrunde. Und gleich mit einem Klassiker im Stammheimer „Eseldrom“. Akklimatisieren ist nicht, wenn zwei spielerische Mannschaften, die auch mal taktisch auftreten können, aufeinander prallen.

Oder man geht einen guten Schritt zurück in die Vergangenheit. Die älteren Semster um Klaus „Schotter“ Mahler werden es noch live auf dem Fußballplatz erlebt haben. Ein Pflichtspiel gegen Prichsenstadt Pur, kein on the rocks Gedöns, weder gerührt noch verkuppelt, nicht vergemeinschaftet, nein vollkommen rein und allein. Fanherz, Du hast die Auswahl. Entscheide Dich.

Matthias Ley

Das Wochenende im Überblick:

Bayernliga: Würzburger FV – TSV Abtswind
Sonntag, 05. August 2018, Anstoß 15:00 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage Würzburg, Mainaustr. 32, 97082 Würzburg
Abfahrt des Fanbusses am Wormser-Platz um 14:00 Uhr (Fahrpreis 7 Euro)
Schiedsrichter: Florian Fleischmann
Assistenten: Florian Islinger und Manuel Dirnberger

Kreisliga: SV Stammheim – TSV Abtswind II
Sonntag, 05. August 2018, Anstoß 15:00 Uhr, Sportgelände Stammheim, Winzerstr. 18, 97509 Kolitzheim
Schiedsrichter: Cihan Arslan

A-Klasse: TSV 1861 Prichsenstadt – SG Abtswind / Feuerbach / Geesdorf
Sonntag, 05. August 2018, Anstoß 15:00 Uhr, TSV Sportgelände, Wiesentheider Str. 2, 97357 Prichsenstadt
Schiedsrichter: Adriano Ravalli

Hier gelangt man zum Livestream auf sporttotal.tv