Rekordverdächtiges Pensum am langen Osterwochenende

Vorschau aufs kommende Wochenende

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Frau Holle, der von Donald Trump vehement negierte Klimawandel oder eine zufällig extreme Witterung im sibirischen Politikstil (Stichwort: Russenpeitsche), was auch immer dafür gesorgt hat, dass sich die Winterpause zog, wie ein lätscherter Kaugummi. Das Ergebnis sehen wir jetzt schwarz auf weiß: Der Terminplan an Ostern weist ein rekordverdächtiges Pensum auf.

Der Pflichtspielkalender verdichtet sich zwangsläufig, da das Saisonende bereits fix terminiert ist. Auch aufgrund der bereits geplanten Relegation, der notwendigen, jedoch kurzen Sommerpause und einer zwangsläufig neuen Saison ist da nichts mehr zu ändern. Neben Ostern warten einige englische Wochen auf die Aktiven, gerade in der Kreisliga. Das kommende Wochenende steht irgendwie sinnbildlich für die aktuelle Termin- und Punktehatz. Im letzten Saisondrittel wiegen manchen Ergebnisse schwerer, kann der nächste Strauchler, des schlechten zuviel gewesen sein. Wir starten ins österliche Sportprogramm bereits am Samstagnachmittag. Gegen 13:00 Uhr bestreitet die zweite Mannschaft ihr Heimspiel gegen Wülfershausen. Gegen 16:00 Uhr empfängt unsere dritte Mannschaft Dingolshausen, während zeitgleich die erste Garde in Karlburg aufläuft.

Sonntag gehört einzig dem Kirchgang und der eigenen Familie. Denn bereits einen Tag später, am Ostermontag rolliert das Fußballprogramm munter weiter. Die dritte Mannschaft misst sich bereits mittags um 13:00 Uhr mit Gerolzhofen II. Zur Primetime um 15:00 Uhr gastiert Unterpleichfeld in der Kräuter Mix Arena. Zum krönenden Abschluss steigt das Kreisligaderby. Die zweite Garde muss am späten Nachmittag in Volkach antreten. Wie auch schon in den vergangenen Jahren dräut Ostern als Zeit der Vorentscheidungen. Gewöhnlich glättet sich die Tabelle auf die gleiche Anzahl Pflichtspiele und man bemerkt plötzlich, wo man wirklich steht. Zudem winken pro Mannschaft 6 Punkte. Haben oder eben nicht Haben ist die Frage aller Fragen. Das sorgt für Brisanz, Spannung im Tableau. Der Druck im jeweiligen Ligakessel steigt kontinuierlich.

TSV Karlburg – TSV Abtswind (Samstag, 16:00 Uhr)

„Abtswind ist auf allen Positionen top besetzt und mannschaftlich gesehen sicherlich für höhere Aufgaben qualifiziert“, gibt Patrick Sträßer im Karlburger Stadionheft zu Protokoll. Illusionslos geht er die Aufgaben gegen den Tabellenführer an: „Wenn man gegen Abtswind punkten will, muss vieles zusammen kommen. Wir brauchen einen sehr guten Tag und gleichzeitig müssen die Gäste einen schlechten Tag erwischen.“ Illusionslos, nüchtern auch die Bilanz nach der 1:3-Auswärtspleite in Röllbach. Individuelle Fehler in Kooperation mit Röllbachs Stürmer Alexander Grimm, den Karlburgs Defensive nie vollständig in den Griff bekam, sorgten schließlich für deutliche Verhältnisse. Beim zweiten, vorhergehenden Auftritt im Pflichtspieljahr 2018 geriet man gegen den ASV Vach mit 1:6 unter die Räder. Woher zur Zeit das Selbstvertrauen für den Klassenerhalt kommen soll, bleibt fraglich. Nächstes Problem: Das Restprogramm bis Mai beinhaltet Zündstoff mit gleich 4 Partien gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel.

Die Skarabela-Elf hingegen befindet sich ebenfalls in einer angespannte Situation. Verfolger Vach gibt sich keine Blöße und tut das, was ein anständiger Tabellenzweiter pflichtschuldig eben tun sollte: Er gibt der Tabellenprimel ordentlich Feuer. Karlburg (6:1) und Heimbuchenthal (5:2) stehen als reine Pflichtaufgaben Spalier. Währenddessen leistet sich Abtswind beim bislang einzigen Landesliga Auftritt ein schmeichelhaftes Remis gegen Haibach. Dazu noch vor eigener Kulisse, die in diesen Tagen gewohnt kritisch auftritt. Um den aktuellen 4-Punkte Vorsprung zu halten, muss eine Siegesserie her.

TSV Abtswind – TSV Unterpleichfeld (Montag, 15:00 Uhr)

„Es wäre vermessen zu sagen, dass wir mit dem bisherigen Saisonverlauf unzufrieden sind. Auch wenn es bisher sehr gut geklappt hat, müssen wir in der Rückrunde gehörig aufpassen. Die Gegner wissen nun, was auf sie zukommt, und sie kennen unsere Stärken, weshalb kein Spiel in der Rückrunde ein Selbstläufer werden wird“, meint Michael Herrmann unlängst im Interview mit anpfiff.info Redakteur Thilo Wilke. Abtswind Kapitän spricht auch die andere Seite der Medaille an, den spielerischen Tiefpunkt vor der Winterpause: „Negativ war dieses Spiel in Unterpleichfeld, als wir sechzig Minuten lang ein vernünftiges Spiel machten, ehe wir innerhalb von fünfzehn Minuten das Spiel durch drei oder vier Gegentore aus der Hand geben“ Dann zerlegte Marcial Weisensel Abtswinds Defensive beinahe allein. Viererpack mitten hinein ins zentrale Abtswinder Nervenkostüm.

Krautdorf gegen Kräuterdorf ist eine attraktive Paarung – quasi al dente, also mit Biss – und gleichzeitig das Spitzenspiel am Ostermontag. Trainer Thomas Redelberger, der im Sommer den Stab an den aktuellen Co-Trainer Andreas Zehner übergeben wird, zeigt sich mit dem aktuellen Leistungsstand seiner Elf zufrieden. Beim Derby in Lengfeld war mehr drin als das effektive 1:1-Endergebnis. Die weiteren 2018er Begegnungen fielen der Witterung zum Opfer. Im April werden die Blau-Weißen demzufolge einen sprichwörtlichen Liga-Marathon mit 7 Spielen bestreiten. Die Redelberger-Elf muss dabei unter anderem unter der Woche auswärts in Ansbach ran. Personell eine Gratwanderung zwischen sportlichen Ansprüchen und den natürlichen Forderungen der Brötchengeber. Ohne das verlängerte Osterwochenende mutiert die geballte Terminhatz ein Stück weit ins Perverse. In diesen besonderen Situationen, wenn Wettkampf unmittelbar auf Wettkampf folgt, haben die Biathleten einen guten Tipp parat: Körner sparen.

Livestream: TSV Abtswind – TSV Unterpleichfeld

TSV Abtswind II – DJK Wülfershausen (Samstag, 13:00 Uhr)

Duell der Tabellennachbarn. Allerdings steht das in dieser exzentrischen Kreisliga ja beinahe täglich auf dem Terminplan. Und sei es allein vom Punkteabstand her betrachtet. Das Hinspiel gewann die zweite Mannschaft mehr oder minder klar mit 2:0. Marcel Treutlein verlangte im Rekordtempo nach der Ampelkarte (innerhalb von 5 Minuten), woraufhin Aljoascha Keßler und Julian Beßler eiskalt zum Auswärtssieg trafen. „Das Spiel in Wülfershausen war unserer Meinung nach das stärkste Spiel, bei dem wir nur mit zwölf Mann angereist sind – wobei der zwölfte Mann unmittelbar vor seiner Schulter-Operation stand – und wir diesen dann nach 20 Minuten bringen mussten. In einer personell aussichtslosen Lage konnten wir das Maximum herausholen. Hinsichtlich der Arbeit gegen den Ball war das in etwa so, wie wir uns das vorstellen“, berichtet Patrick Gnebner.

Für Wülfershausen läuft der überragende Spieler der gesamten Kreisliga auf, so die einhellige Meinung aller Trainer dieser Klasse. 18 Tore bei 17 Einsätzen untermauern diese Ansicht. Dabei wird Fabian Benkert beinahe bei jedem Auftritt gedoppelt. Der Ex-Sander bildet zusammen mit Kumpel Nico Wolf ein Spielertrainer Gespann. „Der Klassenerhalt steht für uns im Vordergrund. Wenn wir das Ziel erreicht haben, können wir uns über anderes unterhalten“, beten beide unisono ihr Credo vor.

Livestream: TSV Abtswind II – DJK Wülfershausen

VfL Volkach – TSV Abtswind II (Montag, 17:00 Uhr)

Es ist der krönende Abschluss eines exzessiven, langen Sportwochenendes: Derby an der Mainschleife. Wiedersehen mit dem erfolgreichen Spielertrainer Duo Albert Fischer und Sebastian Otto. Nach einer weiteren Knie-Operation laboriert Jörg Otto zur Zeit. Der VfL hat zwei Spiele weniger bestritten und kann sich in direkter Schlagdistanz zu Stammheim und Altbessingen positionieren, vorbehaltlich natürlich man gewinnt beide Partien. Längst hat sich der Neuling in der Liga etabliert. Albert Fischer bescheinigt seiner Truppe eine gute Entwicklung: „Im taktisch-defensiven Bereich sind wir mittlerweile schon ziemlich weit, wobei wir hier auch noch an einigen Dingen arbeiten müssen, um die noch vorhandenen Schwächen zu reduzieren. Wir müssen es hinbekommen, die Konzentration und den Druck das komplette Spiel hochzuhalten. Hiermit hatten wir bisher Schwierigkeiten.“

Sportlich ein österlicher Festschmaus. Es ist nicht nur ein Spiel wie jedes andere, ein Derby, ein Aufeinandertreffen zweier spielerisch geprägter Formationen. Es ist die Chance, den Anschluss ans obere Tabellendrittel zu halten. Das Hinspiel gewann übrigens unsere Kräuter-Elf verdient nach Toren von Pascal Kamolz, Christoph Hofmann und Julian Beßler.

SG Abtswind III / Feuerbach – FV Dingolshausen (Samstag, 16:00 Uhr)

Beim Hinspiel in Dingolshausen ging die dritte Mannschaft schnell in Führung. Zum Ende hin, auch nach einer gelb-roten Karte, die Marc Köhler im Zweikampf ziehen musste, preschte der Dingolshäuser Offensiv Express unbeirrt an ausgepumpten Gästen vorbei. Am Ende stand ein leistungsgerechtes 4:2 auf der Anzeigentafel. Wie üblich schweigt Orakelkrake Paul zu den österlichen Begegnungen. Da möchte sich das fischig flutschige Dingens wohl nicht festlegen. Abtswinds kleiner Kader von 17 Mann ist aktuell arg ausgedünnt. Routiniers wie Johannes Baumann (Leistenprobleme), Sebastian Krauß (Rücken) und Justin Laudenbach (Sprunggelenk) fallen noch einige Wochen aus. Wenigstens beim ersten Auftritt nach der Winterpause konnte Michael Ludwig 13 Mann auf dem Spielberichtsbogen angeben. Der Spielertrainer fragt sich, wie er in den nächsten Wochen eine spiel- und konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine bringen soll. „Wenn wir nicht von oben etwas Verstärkung bekommen, wird es eng“, meint Michael Ludwig und schielt dabei vor allem auf das Zusammenspiel mit der Kreisliga Mannschaft.

SG Abtswind III / Feuerbach – SG FC Gerolzhofen II / DJK Michelau (Montag, 13:00 Uhr)

„Die Zuschauer kommen gerne, wir haben im Schnitt so viele, wie andere in der Klasse. Die Abtswinder kommen nach Feuerbach und schauen zu. Sie wollen ihre Leute sehen.“ Vom Umfeld, den Trainingsbedingungen, der Unterstützung durch Funktionsträger her betrachtet Michael Ludwig die Situation positiv. Aber der Spielermangel ist kaum aufzufangen. „Wenn wir komplett sind, haben wir eine gute Mannschaft. Am Anfang waren wir das, dann kamen die ersten Verletzten. Die Trainingsbeteiligung wurde weniger, als Folge gab es schlechte Ergebnisse“, schildert er den bisherigen Saisonverlauf.

Am Montag gastiert die Spielgemeinschaft aus Gerolzhofen und Michaelau im Feuerbacher Sportpark. Das Hinspiel Ende August gewann die Ludwig-Elf nach Toren von Sebastian Krauß (Doppelpack), Karsten Krauss und Daniel Eberhardt mit 4:1.

Matthias Ley

Das Wochenende im Überblick:

Landesliga: TSV Karlburg – TSV Abtswind
Samstag, 31. März 2017, Anstoß 16:00 Uhr, Sportgelände In der Au, Zum Sportgelände 12, 97753 Karlstadt
Abfahrt des Fanbusses am Wormser-Platz um 14:30 Uhr (Fahrpreis 7 Euro)
Schiedsrichter: Simon Marx
Assistenten: Lorenz Kruger und Christian Pavlic

Landesliga: TSV Abtswind – TSV Unterpleichfeld
Montag, 02. April 2017, Anstoß 15:00 Uhr, Kräuter Mix Arena, Alte Untersambacher Str. 4, 97355 Abtswind
Schiedsrichter: Markus Hertlein
Assistenten: Peter Schweigert und Simon Dimmerling

Kreisliga: TSV Abtswind II – DJK Wülfershausen
Samstag, 31. März 2017, Anstoß 13:00 Uhr, Kräuter Mix Arena, Alte Untersambacher Str. 4, 97355 Abtswind
Schiedsrichter: Lörenz Höfler

Kreisliga: VfL Volkach – TSV Abtswind II
Montag, 02. April 2017, Anstoß 17:00 Uhr, Sportgelände Volkach, Fahrer Str. 5, 97332 Volkach
Schiedsrichter: Bernd Alm

A-Klasse: SG Abtswind III / Feuerbach – FV Dingolshausen
Samstag, 31. März 2017, Anstoß 16:00 Uhr, Sportpark des FC Feuerbach, Am Sportheim, 97353 Feuerbach
Schiedsrichter: Steffen Szingsniß

A-Klasse: SG Abtswind III / Feuerbach – SG FC Gerolzhofen II / DJK Michelau
Montag, 02. April 2017, Anstoß 13:00 Uhr, Sportpark des FC Feuerbach, Am Sportheim, 97353 Feuerbach
Schiedsrichter: Bernd Oppmann