Zweite Mannschaft vor einem weiteren Sechs-Punkte-Spiel

Vorschau aufs kommende Wochenende

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Eine solche Konstellation ist selten. In der Landesliga treffen die Top 4 im jeweils direkten Duell aufeinander. Schweinfurt II gegen Jahn Forchheim, Schwebenried versus Abtswind. Das verheißt Spitzenfußball. Nebenbei – auch wenn sich Petr Skarabela scheinbar mit dem Status Quo arrangiert hat – die letzte Chance für unseren TSV, das führende Trio irgendwie noch einholen, geschweige denn abfangen zu wollen. Und am Mittwoch geht der Zirkus in die nächste Runde.

Turbulente Tage in Schwebenried. Gerade beurlaubten die Gastgeber ihren Trainer. Nein, nicht Mario Schindler, der Coach der ersten Garde. Vielmehr läuft es für die Landesligareserve nicht gerade rund in der Kreisklasse. Nach zuletzt vier Niederlagen mit insgesamt 18 Gegentoren musste Dieter Wahler gehen. Für ihn folgt der letztjährige Kapitän der Landesligaelf nach. Uwe Ziegler, der sich neben der zweiten auch der dritten Mannschaft als Übungsleiter annimmt, wird damit kaum mehr bei der ersten Elf aushelfen können. Das ganze nur mal so als Randnotiz.

Kommen wir zum eigentlichen Spitzenspiel, respektive dem Überraschungsteam dieser Spielzeit. Das die Jungs von Trainer Mario Schindler talentiert sind, wusste man seit längerem. Das diese Truppe auch konstant auf hohem Niveau ihre Leistung abrufen können, ist das eigentlich Verwunderliche. Was steckt hinter dem Geheimnis von Tabellenplatz 3 ? Punktgleich mit Bayernligaabsteiger Jahn Forchheim hat man sich aussichtsreich auf den Relegationsplatz schielend platziert. In Schlagdistanz, sozusagen.

Ein Erklärungsansatz heißt „geerdetes Unterstatement“, ein Fachbegriff, der mir spontan dazu einfällt. Nonsens, oder nicht, irgendwie passt das auf die hart arbeitenden Gallier. Durch den Last-Minute-Erfolg in Karlburg schwimmt die Truppe in ruhigeren Fahrwassern. Eine möglich Negativschleife wurde damit vermieden. „Alle andere Mannschaften da vorne haben ganz andere Möglichkeiten“, weiß Trainer Mario Schindler, „und wir sind die kleinen Gallier!“ Explizit gegen die Kräuter-Elf lief es für den ehemaligen Abtswinder Kapitän nicht gerade berauschend. Das Hinspiel, mit 0:4, spukt wohl ganz besonders im Hinterstübchen herum, als „wir zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine echte Chance hatten“, wie Schwebenrieds Trainer nüchtern feststellt. Dass sich sein Team keinesfalls zu verstecken braucht, ist beileibe keine Floskel. Ein kurzer Blick aufs Personal, speziell die Sturmreihe um Toptorjäger Manuel Weißenberger (17 Treffer), Jens Rumpel (7 Tore) und die spielerisch rechte Hand des Trainers David Fleischmann (6 Buden) nötigt schon Respekt ab. Im Hinspiel waren diese Akteure über weite Strecken abgemeldet. Auf Dauer kannst du solche Spieler allerdings nicht kalt stellen. Irgendwann schlägt der ein oder andere zu, aus dem Nichts. Als Phantom.

Am Samstag rumpelts in Schwebenried, Mario Schindler´s Wohnzimmer, einem für Abtswinder Spieler unbekannten Geläuf. Premiere, Offensivreihen in Bestbesetzung, prognostiziert herrliches Wetter, es spricht wenig gegen einen Ausflug am kommenden Samstag. Im Notfall erklärt man ein überraschendes Ergebnis spontan als Aprilscherz. In jedem Fall sollte die Skarabela-Truppe taktisch clever auftreten. Denn am kommenden Mittwoch gastieren Martin Halbig´s wieder erstarkte Fuchsstädter in der Kräuter Mix Arena. Ein Kontrahent, der aus dem Hinspiel einen dicken Wälzer voll Lehrmaterial sammelte.

Nach dem Derby gegen Stadelschwarzach geht es für die zweite Mannschaft „stande pede“ hinein ins nächste Abenteuer. An der Mainschleife steigt ein Sechs-Punkte-Spiel, das in dieser Saisonphase wohl nur die wenigsten Szenekenner so vorausgesehen hätten. Vor allem nicht, da beide Teams im unteren Tabellendrittel zu finden sind. Ausschlaggebend für die beidseitig missliche Tabellenlage dürfte das Fehlen eines wichtigen Erfolgsbausteins sein. Die Konstanz, oft beschworen, meist gepaart durch eine eisenharte Abwehrreihe, macht einen großen Bogen. Abtswinds Ambitionen fegt sie genauso dahin wie Nordheims Saisonziele. Udo Braun, Trainer der Spielgemeinschaft aus Nordheim und Sommerach erklärt die Situation folgendermaßen: „Nach vorne sind wir gut, da müssen wir nicht diskutieren. Dass wir so offensivstark sind, das liegt ja auch an einer guten Defensive. Aber wir spielen halt meistens nur 60, 70 Minuten ordentlich, fangen uns dann in zehn Minuten ein, zwei Gegentore ein.“ Da treffen zwei Wundertüten in einer bereits irrsinnigen Kreisliga aufeinander. Da kann so ziemlich alles passieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Das torlose Auswärtsspiel stärkt das Selbstvertrauen in die eigenen spielerischen Fähigkeiten. Bei Volkachs Kreisklassenreserve fehlte eigentlich nur ein winziges Törchen als Belohnung. Auch so zeigte sich Michael Ludwig von der Leistung seiner Jungs sehr angetan: „Ich bin stolz darauf, wie wir aufgetreten sind: Mannschaftlich geschlossen, ein jeder kämpft für den Mitspieler. So stelle ich mir das vor.“ Natürlich auch zuhause im Feuerbacher Sportpark, wenn es am Sonntag gegen den tiefer platzierten SV Kolitzheim geht.

Matthias Ley

Alle Spiele im Überblick:

Landesliga: DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – TSV Abtswind
Samstag, 01. April 2017, Anstoß 16:00 Uhr, Sportplatz Schwemmelsbach, Am Sportplatz 1, 97535 Schwemmelsbach
Abfahrt des Fanbusses am Wormser-Platz um 15:00 Uhr (Fahrpreis 7 Euro)
Schiedsrichter: Marcel Schiller
Assistenten: Janek Steinbach und Frank Kaiser

Kreisliga: TSV Nordheim/Sommerach – TSV Abtswind II
Sonntag, 02. April 2017, Anstoß 15:00 Uhr, Sportgelände Nordheim, Mainstraße 37, 97334 Nordheim
Schiedsrichter: Christian Kemmer

A-Klasse: SG Abtswind III / Feuerbach – SV Kolitzheim
Sonntag, 02. April 2017, Anstoß 15:00 Uhr, Sportgelände des 1. FC Feuerbach, Am Sportheim, 97353 Feuerbach
Schiedsrichter: Michael Rodriguez